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Der Befall mit Ungru00e4sern ist hu00e4ufig am Vorgewende besonders ausgepru00e4gt.>

Pflanzenbau News 9. Juli 2025

Themen dieser Woche: Getreide: Vorerntekontrollen ¦ Zuckerrüben: Cercospora-Blattflecken; Feldhygiene – Schosser und Neophyten; Rübenrüssler (Lixus juncii) ¦ Mais: Erdraupen ¦ Termine & Veranstaltungen

Getreide

Vorerntekontrollen

Die violetten Blütenkronen der Disteln und die dunkelrot leuchtenden Samenständer der Blacken überragen die Getreidebestände. Oft tritt die Verunkrautung mit Problempflanzen an den Feldrändern auf. Diese sich stark vermehrenden Pflanzen müssen noch vor dem Mähdrusch vorsichtig mit der Rebschere möglichst tief unten abgeschnitten und in einen grossen Sack gesteckt werden. Mähen mit der Sichel oder nur ein Köpfen verhindert die Versamung vor Ort bei bereits reifen Samen nicht. Je nach Standort sind auch Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Quecken aber auch Klebern oder Ackerwinde jetzt leicht zu erkennen. Die Erkenntnisse aus diesem Anbaujahr sollten in die Anbauplanung des nächsten Jahres einfliessen. Eine kleine Notiz im Feldkalender unterstützt diese. Die chemische Bekämpfung auf der Stoppel ist gegebenenfalls im Voraus einzuplanen.

Getreide Vorerntekontrolle
Ein Distelnest am Parzellenrand. Das Verhindern dessen Versamung ist nicht zuletzt ein Akt der guten Nachbarschaft. Foto: Strickhof
Getreide Vorerntekontrolle
Der Befall mit Ungräsern ist häufig am Vorgewende besonders ausgeprägt.

 

Zuckerrüben

Wetterumschlag fördert Cercospora-Blattflecken

Die durch Tau und Regenfälle erbrachte Feuchtigkeit und die wieder ansteigenden Temperaturen fördern zurzeit den Krankheitsverlauf von Cercospora-Blattflecken. Anfang Juli wurde vielerorts die erste Fungizidbehandlung appliziert. Bei anfälligen Sorten sollte also die nächste Applikation gegen Ende dieses Monats (d.h. 2-4 Wochen nach der ersten Spritzung) eingeplant werden. Bei CR bzw. CR+ Sorten sollte man sich für das Einhalten des Behandlungsintervalls an die Empfehlungen der Sortenzüchter halten.

Um Resistenzen vorzubeugen, sollte die Wirkstoffgruppe bei Folgebehandlungen gewechselt werden. Das BLV hat eine Notfallzulassung für das Fungizid Propulse (Fluopyram + Prothioconazol) erteilt. Das Propulse sollte als 2. Fungizid eingesetzt werden. Bis in 14 Tagen sollte das Produkt in ausreichender Menge im Handel zur Verfügung stehen. Es wird empfohlen bei jeder Fungizidbehandlung die empfohlene Menge eines Kupferpräparates (Kontaktmittel) wie beispielsweise Funguran Flow beizumischen. Pro Hektare und Jahr dürfen nicht mehr als 4 kg Reinkupfer eingesetzt werden. IP-Suisse Produzenten beachten bitte die Vorgaben der aktuellen Anbaurichtlinien.

Feldhygiene - Schosser und Neophyten

Neben den Schosserrüben gilt es auch das allfällige Vorkommen von Neophyten zu kontrollieren. Zu diesen Neophyten gehört unter anderem auch die Samtpappel. Von weitem kann die Samtpappel leicht mit Durchwuchssonnenblumen verwechselt werden. Ihre samtige Behaarung der Blätter und des Stängels ist eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale des Neophyten. Aufgrund ihres späten Auflaufens und ihrer dichten Behaarung, wird sie von den meisten Herbiziden nicht erfasst. Die Samtpappel verbreitet sich über Samen, bildet jedoch sehr viele (bis zu 2000) davon aus. Aus diesen Gründen sollte die Samtpappel bei Begegnung unbedingt ausgerissen werden.

Feldhygiene Zuckerrüben
Die Samtpappel kann von weitem leicht mit einer Durchwuchssonnenblume verwechselt werden Quelle: Matthias Lüscher, Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau.

 

Rübenrüssler (Lixus juncii)

Vereinzelte Rübenrüssler finden sich auch bereits auf Zürcher Boden. Der Schädling legt seine Eier in die Blattstiele der Zuckerrüben. Nach deren Schlupf fressen sich die Larven in Richtung Rübenkopf. Dieser Frassschaden per se kann zwar vernachlässigt werden, nicht jedoch die damit verbundenen sekundären Pilzinfektionen, welche Fäulnis verursachen. In der östlichen Schweiz ist heuer noch kaum mit Schäden zu rechnen.

Zuckerrüben Schädlinge
Der Rübenrüssler wird aufgrund seiner stattlichen Grösse schnell gefunden – wie hier in einer Rübenparzelle nahe Ottikon bei Kemptthal 2025. Foto: Strickhof

 

Mais

Erdraupen

Gemäss neuesten Erkenntnissen werden sich die nun ca. 3 cm grossen Erdraupen (Agrotis ipsilon) demnächst verpuppen und nach kurzer Zeit, Anfang-Mitte Juli, wieder als Ypsilon Eulen-Falter ausfliegen. Damit ist nicht mehr mit weiteren Schäden am Mais zu rechnen, auch wenn das volle Ausmass des bereits erfolgten Erdraupenfrasses erst in den kommenden Tagen sichtbar werden dürfte. 

Die 2. Generation dieser Schädlinge wandert weiter nach Norden und sucht junge Pflanzen zur Eiablage. Sie könnten weiterhin Schäden im Gemüsebau (Bsp. Karotten) anrichten. Im Ackerbau hat es keine attraktiven Jungpflanzen für die Eulen-Falter.

Mais Erdraupen
Der Schädling frisst hauptsächlich an den oberirdischen Kronenwurzeln, welche eine wichtige Stützfunktion haben. Auch der geschädigte Mais bleibt noch lange grün. Foto: Strickhof
Mais Schädlinge
Mais mit von Erdraupen geschädigten Kronenwurzeln. Beim kleinsten Windstoss fallen die Maispflanzen um. Foto: Strickhof
Mais Erdraupen
Erdraupenschaden an spätem Mais im 2025. Foto: zvg
Mais Schädlinge
Eine Erdraupe frisst den Maisstängel aus und wandert zum Nächsten. Foto: Strickhof

 

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PDF: Pflanzenbau News 9. Juli 2025

 

Die nächste Ausgabe Strickhof Pflanzenbau-News erscheint am 23. Juli 2025