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Mais am fru00fchen Morgen, mit vielen aufgelaufenen Unkru00e4utern>

Pflanzenbau News 31. Mai 2023

Themen dieser Woche: Weizen: Krankheiten; Fusarien; Verbrannte Blattspitzen; Unkräuter ¦ Kartoffeln: Krankheiten, Schädlinge ¦ Mais: Unkrautbekämpfung, Schädlinge

Weizen

Krankheiten

Die meisten Weizenbestände beginnen nun mit Ährenschieben (DC 55) oder beginnen bereits zu blühen (DC 61). Durch Regenspritzer hochgeschleuderte Septoriasporen entwickeln sich nun bei der warmen Witterung rasch. Wegen der langen Latenzzeit von gut 3 Wochen bricht die Krankheit aus obwohl ein Fungizid gespritzt wurde, sofern der Fungizidschutz nicht ausreichte oder nicht lückenlos abgedeckt war. Mehltau und Gelbrost hingegen werden durch den Wind verfrachtet. Während der Mehltau in unbehandelten Beständen bereits das Fahnenblatt erreicht hat, befürchten wir im Falle von Gewittern und den damit einhergehenden feuchten Bedingungen in den kommenden Wochen ein stärkeres Auftreten von Gelbrost im Weizen. Gelbrost ist bereits auf gewissen Versuchssorten und wie schon berichtet auf Dinkel und Futtergräsern am Feldrand verbreitet anzutreffen. Auch Braunrost haben wir nun auf den Bonituren im Weizen entdeckt. Wo noch nicht erfolgt, ist in intensiven Beständen bei erreichter Schadschwelle eine Fahnenblattspritzung gegen Septoria, Mehltau und Rostpilzen bis Blühbeginn möglich.

Weizen Krankheiten
Der Mehltau ist bereits auf dem Fahnenblatt angekommen, hier auf der recht robusten Sorte Baretta im extensiven Anbau. Aufgrund der längeren Inkubationszeit ist etwas verzögert mit Septoria-Symptomen zu rechnen.

 

Fusarien

Bei Parzellen mit Vorfrucht Mais und nicht wendender Bodenbearbeitung ist im Stadium der Blütenentwicklung (DC 61 – 69) die Gefahr einer Fusarieninfektion erhöht. Fällt kein Regen in der Blüte und bleibt auch der Tau in dieser Zeit aus, kann auf eine Fusarienbekämpfung verzichtet werden. Steigt die Feuchtigkeit oder gibt es lokale Gewitter, sind Behandlungen angezeigt. Der ideale Zeitpunkt ist dann, wenn die ersten Staubbeutel aus den Ährchen geschoben werden (DC 67). Entscheidend für die Krankheitsentwicklung ist eine feuchtwarme Witterung zur Blüte. Das Entscheidungstool FusaProg (www.fusaprog.ch) unterstützt bei der Ermittlung des parzellenspezifischen Infektionsrisikos. Wir empfehlen in der aktuellen Situation vorwiegend bei Vorfrucht Mais eine Behandlung gegen Ährenfusariosen in Betracht zu ziehen, wenn für den Getreideanbau auf den Pflugeinsatz verzichtet wurde. Für die Ährenbehandlung ist der Wirkstoff abermals abzuwechseln und wir empfehlen ein Produkt zusätzlich mit guter Wirkung gegen Gelbrost.

www.fusaprog.ch

 

Verbrannte Blattspitzen

In intensivem Weizen wie auch in Extenso-Feldern findet man verbrannte Blattspitzten. Die Ursache ist sortentypisch. Sie tritt verstärkt in der Sorte Nara auf. Die intensive Sonneneinstrahlung oder Fungizide können die Symptome verstärken.

Weizen
Fahnenblatt der Sorte Nara mit "verbrannten Blattspitzen" einem sortentypischen Symptom


Unkräuter

Blacken und Schosserrüben überragen nun die Getreidebestände. Schosserrüben sind meist im Vorgewende anzutreffen. Bei der letzten Fungizidbehandlung auf solche Unkräuter achten und die Samenständer ausreissen, um ein Versamen zu verhindern.

 

Kartoffeln

Krankheiten

In der vergangenen Woche wurden gemäss PhytoPRE erneut 10 Krautfäule Herde gemeldet. Die gemeldeten Funde im Zürcher Weinland und im Rafzerfeld sowie im Kanton Aargau in der Region Hallwilersee bedeuten, dass in der angrenzenden Umgebung von wohl Sporangien von P. infestans mit dem vorherrschenden Biswind verbreitet wurden, welche bei der nächsten feuchten Witterung keimen dürften. Bitte halten Sie den Fungizidschutz unbedingt aufrecht, kontrollieren Sie Ihre Kartoffelbestände sehr aufmerksam und erstatten Sie weiterhin über mögliche Krautfäule-Befälle unverzüglich Meldung.

Kartoffeln Krankheiten
Krautfäule in Kartoffeln ist ein Dauerbrenner

 

Schädlinge

Nach dem erfolgten Reifungsfrass haben die ersten Kartoffelkäfer-Weibchen ihre Eigelege angelegt. Larven haben wir stand heute noch keine gefunden. Besonders gefährdet sind Kartoffelfelder angrenzend zu Parzellen mit Vorjahresbefall. Die witterungsbedingt späte Pflanzung vieler Kartoffelparzellen bedeutet einen Entwicklungsvorsprung der Käfer, weshalb die Befallssituation unbedingt zu beobachten ist. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 30% der Pflanzen mit Larven und/oder 1 Herd pro Are. Eine Sonderbewilligung für Coragen setzt voraus, dass zuvor ein Einsatz von Spinosad (Audienz, Elvis) erfolgt ist. Dieser wirkt auf Käfer und auf Larven, nicht aber auf Eier.

Kartoffeln Schädlinge
Eigelege mit schlüpfenden Kartoffelkäferlarven

 

Mais

Unkrautbekämpfung

Der Einsatz des Herbizids sollte bei Windstille durchgeführt werden. Jedoch bläst in dieser Woche insbesondere am Nachmittag ein starker Biswind. Die Bise trocknet auch die Ackerböden oberflächlich aus, weshalb bislang wenige Unkräuter aufgelaufen sind. Jene Komponenten in der Tankmischung mit hoher Blattwirkung (Laudis, Barst, Callisto, Temsa SC, Equip, Azur Mais, Monsoon, Titus, Arrat) wirken nur ausreichend, wenn die Unkräuter aufgelaufen sind. Wir empfehlen deshalb, die Unkrautbekämpfung etwas zu verschieben und im 3-4-Blattstadium des Maises durchzuführen.

Mais Unkraut
Mais am frühen Morgen, mit vielen aufgelaufenen Unkräutern

 

Schädlinge

Wo am Wochenende Niederschläge fallen, ist im Mais der Schneckendruck bis ins 4-Blatt-Stadium anhand von Köderstellen zu kontrollieren. Denn die übrigen Risikofaktoren, welche die Schnecken begünstigen, sind gegeben. Der ausgetrocknete Oberboden hat bei der Saatbettbereitung schnell zu einem grobscholligem Saatbett geführt und organisches Material bietet zusätzlich optimale Bedingungen für die Eiablage der Schnecken.

Mais Schädlinge
Grobscholliger Boden begünstigt Schnecken

 

PDF: Pflanzenbau News 31. Mai 2023