So finden Sie uns

Strickhof
Eschikon 21
CH-8315 Lindau
+41 58 105 98 00
info@strickhof.ch

Strickhof auf Social Media

Distel mit Blu00fctenknospe>

Pflanzenbau News 28. Juni 2023

Themen dieser Woche: Kartoffeln: Krautfäule & Alternaria; Kartoffelkäfer; Blattläuse; Schnecken ¦ Vorernte-Kontrolle: Getreide; Raps

Kartoffeln

Krautfäule & Alternaria

Am Freitag sind nun doch Niederschläge angesagt. Diese werden die Krautfäule- und die Alternaria-Infektionen wieder begünstigen. Der Fungizidschutz muss weiterhin ca. alle 10 Tage erneuert werden. Die Wahl des Mittels sollte auch die Alternaria berücksichtigen. Entweder ein Wirkstoff wählen, der gegen Krautfäule und Alternaria wirkt oder ein Alternaria wirksames Mittel dazu mischen. Krautfäule-Verdacht unbedingt weiterhin beim Entdecken der Fachstelle Pflanzenschutz oder Agroscope Reckenholz melden.
www.phytopre.ch

Kartoffeln Alternaria alternata
Alternaria alternata
Kartoffeln Krankheiten
Alternaria solani

 

Kartoffelkäfer

Die Sonderbewilligungsanfragen sind zurück gegangen. Da aber viele Kartoffeln zu unterschiedlichen Daten gesetzt wurden, erhalten wir vereinzelt immer noch Anfragen für eine erste Kartoffelkäferbehandlung. Die Behandlungen mit Coragen oder mit Gazelle SG, Oryx Pro oder Pistol haben sehr gut gewirkt. Nur in Einzelfällen, mit enorm hohem Druck oder erneuten Zuflügen von Kartoffelkäfern, musste eine Nachbehandlung gemacht werden.

Gazelle SG, Oryx Pro und Pistol dürfen nur einmal eingesetzt werden. Unabhängig, ob 100g /ha oder 200g/ha eingesetzt werden. Das Mittel Coragen könnte zweimal pro Kultur eingesetzt werden. Dies aber nur maximal alle 2 Jahre auf derselben Parzelle. Da das Mittel nur in Kartoffeln zugelassen ist, sind deshalb 2 Behandlungen möglich. Immer vorausgesetzt man hat die BKS überschritten und man hat vor der Behandlung eine Sonderbewilligung beantragt.

Blattläuse 

Bislang nimmt die Population der Blattläuse in den Kartoffeln nicht zu. Die Felder sind aber nach wie vor gut zu kontrollieren. Wenden Sie dazu ganze Fiederblätter bzw. einzelne Blätter im unteren und mittleren Bereich der Pflanzen, um die Blattläuse zu finden.

Schnecken

Besonders in bewässerten Parzellen steht die Schneckenkontrolle bzw. in gefährdeten Parzellen der Einsatz von Schneckenkörnern an. Was nicht heisst in den nicht bewässerten soll keine Kontrolle gemacht werden. Die Schnecken kriechen nach den angekündigten Niederschlägen eher an die Bodenoberfläche, wo sie durch die Körner erfasst werden, bevor sie wieder im Damm verschwinden und die frisch gebildeten Knollen anfressen. Eine Kontrolle über den Zustand der Knollen im Boden gibt Aufschluss, ob Schneckenkörner eingesetzt werden müssen oder nicht. 

In Feldern die nicht bewässert werden können, sollte der Zustand der gebildeten Knollen auch kontrolliert werden. In vielen Fällen werden Überraschungen entdeckt. Die Hitze im Damm oder auch die fehlende Feuchtigkeit gefolgt von einem Niederschlag kann physiologische Störungen (Toggelbildung, Kindelbildung etc.) verursachen. Es stellt sich die Frage, ob in einem solchen Fall überhaupt noch Schneckenkörner eingesetzt werden müssen.   

 

Vorernte Kontrolle

Getreide

Mit der Gerstenernte wurde zwar schon begonnen, in einigen Feldern eher zu spät, da sie bereits einen leicht zu tiefen Feuchtigkeitsgehalt von 10% aufwies. Vor der Ernte sollte eine Kontrolle stattfinden. Dabei schaut man auf Lagerung und nicht erfasste Unkräuter. 

Vermehrt kann dieses Jahr in oder am Rand von Getreidefeldern Windhalm beobachtet werden. Er ragt oben aus dem Bestand heraus und hat eine dunkelbraune Farbe. Da der Windhalm sehr konkurrenzstark ist, ist eine effiziente Bekämpfung wichtig. 

Gerade bei einem hohen Anteil an Herbstkulturen wird der Windhalm gefördert. Er keimt ausschliesslich im Herbst. Eine Abwechslung zwischen Sommer- und Winterkulturen ist deshalb eine effiziente Bekämpfungsmassnahme. Bei der Auswahl der Herbizide muss auf die Resistenzgruppe geachtet werden. Wurde in diesem Jahr im Frühjahr z.B. ein 2er Mittel eingesetzt das schlecht gewirkt hat, ist es möglich, dass der Windhalm resistent auf Sulfonylharnstoffe geworden ist. Da leider immer mehr Resistenzen beobachtet werden können, ist das Abwechseln der Wirkstoffe bzw. der Wechsel im Getreide von einer Frühjahrsbehandlung auf eine Herbstbehandlung sehr wichtig. Im Herbst werden 12er, 15er oder 5er Gruppen eingesetzt, das sind andere Wirkstoffgruppen als im Frühjahr. 

Ein Dauerbrenner sind Ackerwinden, Blacken oder Disteln. Sonst sind die Getreidefelder recht sauber, was wir auf den vermehrten Einsatz von Herbstherbiziden zurückführen. Mit diesen können aber keine Mehrjährigen bekämpft werden. 

Je nach Situation im Feld, ist die Unkrautbekämpfungsstrategie mit dem Berater im Winter zu besprechen.

Vorerntekontrolle Getreide
Windhalm in Weizen sieht man dieses Jahr öfters
Vorerntekontrolle Getreide
Distel mit Blütenknospe

 

Raps

Im Raps sieht man oft Klebern-Nester oder noch grüne, den Bestand überragende Rapspflanzen.  Letztere haben keine Schoten, sind nach wie vor im Wachstum und reifen nicht ab wie der Rest des Feldes. Bei den Klebern sollte die Mittelwahl des Rapsherbizides kritisch angeschaut werden und allenfalls im kommenden Herbst durch ein Produkt mit dem Wirkstoff Quinmerac ersetzt werden.

 

PDF: Pflanzenbau News 28. Juni 2023