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Sobald das Erdmandelgras blu00fcht, ist eine Unterscheidung zu anderen Gru00e4sern nicht mehr schwierig, da seine Blu00fcte sehr auffu00e4llig ist.>

Pflanzenbau News 21. Juni 2023

Themen dieser Woche: Kartoffeln: Krautfäule & Alternaria; Kartoffelkäfer und Blattläuse ¦ Erdmandelgras ¦Mais: Unkrautbekämpfung ¦ Zuckerrüben ¦ Biolandbau: Hacken und Striegeln; Bio-Gerste in Abreife ¦ Futterbau: Grasstoppeln aus dem ersten Schnitt

Kartoffeln

Krautfäule & Alternaria

In dieser Woche wurden im Kanton Zürich und Umgebung abermals keine neuen Krautfäule-Funde gemeldet. Mit den angekündeten Niederschlägen steigt das Infektionsrisiko wieder an. Der Fungizidschutz sollte regelmässig erneuert werden.

Die wechselhafte und heisse Witterung fördert zudem die Entwicklung der Dürrfleckenkrankheiten Alternaria solani und Alternaria alternata. Insbesondere in stark gestressten Parzellen könnte sich dieser Schwächepilz ausbreiten. Wir empfehlen ein Krautfäule-Mittel mit kombinierter Wirkung gegen Alternaria einzusetzen oder ein geeigneter Mischpartner zuzusetzen. Die Seiten 20 + 21 im Mittelheft bieten hierzu eine gute Übersicht.

Kartoffeln Krankheiten
Alternaria solani Schaden
Kartoffeln Alternaria alternata
Alternaria alternata

 

Kartoffelkäfer und Blattläuse

Im «Pflanzenschutz Aktuell» der letzten Woche haben wir über die angepasste Kartoffelkäfer-Bekämpfungsstrategie informiert, dass im Anbaujahr 2023 für den Einsatz von sonderbewilligungspflichtigen Produkten (Coragen, Gazelle SG, Pistol, Oryx Pro) kein vorheriger Einsatz von Spinosad nötig ist. 

Neben dem Kanton Zürich kommunizierten auch unsere Nachbarkantone (SH, TG, AG) diese Ausnahmeregelung und oft war Coragen mit dem relativ nützlingsschonenden Wirkstoff Chlorantraniliprol und der Wirkung auf alle Stadien inklusive der Eier, das Mittel der Wahl. Mittlerweile ist Coragen wieder verfügbar.

Übrigens: Beide Wirkstoffe, Chlorantraniliprol und Acetamiprid verteilen sich systemisch im Saftstrom der Kartoffelstaude und wirken dort als Frassgift gegen Käfer und Larven. Unter Trockenheitseinfluss ist die Wirkstoffverteilung in der Pflanze jedoch verlangsamt, weshalb es mehrere Tage braucht, bis die Wirkung eintritt. Eine gute Applikationstechnik, das bedeutet eine leicht erhöhte Wassermenge von 350-400 Litern und die Anwendung mit passenden Düsen, beispielsweise eine Injektor Doppelflachstrahldüse unterstützt die Wirkung.

Auch bei den Blattläusen verzeichnen wir eine leichte Zunahme. Wo die Bekämpfungsschwelle von 10 Blattläusen pro Fiederblatt (1 Blattlaus pro Einzelblatt) erreicht ist, kann Movento SC 0.75 l/ha oder Teppeki 160 g/ha ohne Sonderbewilligung eingesetzt werden. Die kombinierte Behandlung (Käfer und Blattläuse) ist mit Gazelle SG, Oryx Pro oder Pistol mit einer Sonderbewilligung möglich, jedoch nur einmal. 

 

Erdmandelgras

Jetzt melden!

Das Erdmandelgras hat gekeimt und ist jetzt in den Kulturen sichtbar. Meistens fällt es schon von weitem auf, weil es im Vergleich zu den einheimischen Gräsern eine sehr viel hellere Farbe hat. Wenn man es genauer betrachtet, fällt neben der Farbe der dreikantige Stängel sowie die fehlende Behaarung auf. Schaut man von oben auf die Pflanzen drauf, sieht man, dass immer drei Blätter schön symmetrisch vom Stängel wegwachsen. Ähnlich wie ein Mercedes Stern. Sobald das Erdmandelgras dann blüht, hat man eine eindeutige Bestätigung, denn die Blüten lassen sich mit keiner anderen Pflanze vergleichen. Sobald das Gras blüht, werden auch die gefürchteten Knöllchen unter der Erde gebildet. Mit der Erde, die an Bodenbearbeitungs- und Erntemaschinen klebt, werden die Knöllchen verbreitet. Da das Erdmandelgras sehr konkurrenzstark ist, muss es unbedingt bekämpft werden. Je früher ein Bestand erkannt und bekämpft wird, desto eher ist die Bekämpfung ein Erfolg.

Achtung! Im Kanton Zürich gibt es eine Erdmandelgrasmeldepflicht! Melden Sie einen Befall telefonisch (058 105 99 03) oder per Mail (fiona.eyer@strickhof.ch). Sehr gerne unterstützt Sie der Strickhof beim Ausarbeiten einer Bekämpfungsstrategie.

Erdmandelgras Erkennungsmerkmale
Schaut man von oben auf die Pflanze, sieht man den typischen Wuchs, immer drei Blätter wachsen symmetrisch vom Stängel weg.
Erdmandelgras Erkennungsmerkmale
Typisch für das Erdmandelgras ist der dreikantige Stängel. Schaut man sich den Querschnitt durch den Stängel an, sieht man diesen deutlich.
Erdmandelgras Erkennungsmerkmale
Sobald das Erdmandelgras blüht, ist eine Unterscheidung zu anderen Gräsern nicht mehr schwierig, da seine Blüte sehr auffällig ist.

 

Mais

Unkrautbekämpfung

Der lang ersehnte Niederschlag in dieser Woche erlaubt es den Maispflanzen, sich vom Trockenstress zu erholen. Wo noch nicht erfolgt, stellt sich nun die Frage nach der richtigen Unkrautbekämpfungsstrategie.

Der Mais konnte aus den tieferen Bodenschichten noch etwas Wasser ziehen und befindet sich vielerorts im 6-8-Blattstadium. Gleichzeitig sind viele Ungräser und Unkräuter noch gar nicht gekeimt oder laufend wieder vertrocknet. In besonders sauberen Parzellen (insbesondere keine Hirsen, Klebern, Winden, Blacken, Disteln etc.) mit weit entwickeltem Mais, könnte man heuer mit dem Gedanken spielen, auf die Unkrautbekämpfung ganz zu verzichten.

Andererseits entzieht die Verunkrautung immer auch Wasser, welches später im Falle eines trockenen Sommers dem Mais fehlen wird. Die Versamung verursacht meist später Probleme in der Fruchtfolge. Für eine zuverlässige Wirkung gegen die Unkräuter sowie eine möglichst gute Verträglichkeit für den Mais sollte der Herbizideinsatz diese Woche erfolgen. Direkt nach grösseren Niederschlagsmengen (>20 mm) sollte sich die schützende Wachsschicht der Maispflanzen zuerst einen Tag regenerieren können. Eine Herbizid- Behandlung sollte nicht in der prallen Nachmittagshitze geschehen, weil dann auch die Thermischen Verluste grösser sind.

Mais Unkrautbekämpfung
Hier muss der Herbizideinsatz möglichst bald erfolgen, sodass die weit entwickelte Melde und die Hirse noch bekämpft werden können.

 

Zuckerrüben

Die Zuckerrüben wachsen

Nach dem schwierigen Start ins Zuckerrübenjahr 2023 haben sich die Zuckerrüben teilweise erholt und haben vielerorts den Reihenschluss erreicht – und dies vor dem längsten Tag des Sommers. Trotz lückigen Beständen darf in Saaten, welche noch bis Mitte April erfolgt sind, auf ein durchschnittliches Jahr gehofft werden – Niederschläge wären dennoch nicht schlecht. 

Den ganzen Artikel finden Sie unter www.strickhof.ch Zuckerrüben-News KW 25/2023 sowie in der Zeitung «Zürcher Bauer» vom Freitag, 23. Juni 2023, Seite 8.

 

Biolandbau

Hacken und Striegeln

Um die Mineralisation im Boden zu fördern und die Bodendurchlüftung für die Kulturen zu verbessern, kann in Soja, Sonnenblumen, Mais und Zuckerrüben gehackt oder gestriegelt werden. Da der Boden sehr trocken ist, kann es sich lohnen, bei feuchtem Boden zu hacken, da dann der Boden besser fliesst. Dies kann am Morgen sein, wenn der Boden von der Nacht noch nicht ganz abgetrocknet ist oder auch nach einem kleinen Regen. Auf jeden Fall sollte man nicht gerade vor dem Regen hacken, da sonst das Unkraut wieder anwächst.

Bio-Gerste in Abreife

Vielerorts ist die Gerste aufgrund des warmen Wetters schon am abreifen und bald bereit für die Ernte. Damit der richtige Erntezeitpunkt bestimmt werden kann, ist es wichtig, dass die Gerstenfelder kontrolliert werden.

 

Futterbau und Futterkonservierung

Grasstoppeln aus dem ersten Schnitt

Oftmals lagerte das Futter beim Mähen des ersten Schnittes so fest, dass zum Teil sehr lange Grasstoppeln auf den Wiesen verblieben sind. Diese Stoppeln sind meist dürr oder beginnen bereits mit dem Verfaulungsprozess bis der kommende Schnitt erfolgen wird. 

Wie soll nun dieser Aufwuchs konserviert werden? Der Altstoppelanteil kann ohne weiteres 1/3 der Erntemasse des zweiten Aufwuchses ausmachen. Diese Stoppeln sind qualitativ schlecht, haben kaum Nährstoffe und beherbergen verschiedene Fäulnisbakterien. Darum ist dieser Schnitt zur Silierung ungeeignet. Dieser Aufwuchs sollte man als Dürrfutter ernten, beim Dürrfutter entsteht keine Gärung, somit kann die schlechte Stoppelqualität zu keiner Fehlgärung führen. Zudem können die Tiere beim Dürrfutter die guten Futteranteile dieses Mischschnittes sehr gut aus der ganzen Masse heraussuchen. So können sie vom qualitativ guten Futterwert des zweiten Schnittes trotzdem profitieren, die Stoppeln bleiben als «Krippenverluste» zurück, diese gehören sowieso auf den Miststock. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn das Dürrfutter nicht in einer TMR eingemischt wird.

 

PDF: Pflanzenbau News 21. Juni 2023