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Die ersten Maschinen fu00fcr die Felddemo am Nachmittag wurden angeliefert. Im Bild: Der selbstfahrende Feldroboter von AgXeed. Foto: Strickhof>

Pflanzenbau News 2. Mai 2024

Weizen: Krankheiten; Getreidehähnchen ¦ Gerste: Krankheiten ¦ Sommersaaten: Schnecken; Vogelschäden in Sonnenblumen ¦ Tagung «Pflanzenschutzoptimierung durch Digitalisierung» ¦ Zuckerrüben: Rübenerdfloh, Schnecken und Herbizidapplikation ¦ Biolandbau: Unkrautkur vor der Sojasaat

Weizen

Krankheiten

Der Weizen schiebt das Fahnenblatt, die Kontrollperiode für Septoria-Arten steht an. Die BKS ist erreicht bei der Kontrolle des 4. untersten Blattes auf Septoria an 100 Halmen bzw. an 100 Blättern, wenn 20% dieser Blätter Befall aufweisen. Bei der Kontrolle der Weizenpflanzen kann gleichzeigt auch der echte Mehltau bzw. auf den oberen Blättern der Braunrost oder der Gelbrost kontrolliert werden. Mehltau und Roste sind weniger stark verbreitet, die Septoria-Arten schon. Die vorhandene Septoria an den unteren Blättern wird diese Woche mit den angekündeten Niederschlägen gute Infektionsbedingungen vorfinden um, sofern vorhanden, mit den Regenspritzern auf höher gelegene Blattetagen zu gelangen.

Septoria tritici Flecken an Weizen
Septoria tritici Flecken an Weizen. Foto Strickhof

 

Getreidehähnchen

Bei der Krankheitskontrolle kann auch auf die Eier bzw. darauf geachtet werden, ob es schon schmutzigen Larven der Getreidehähnchen auf den Blättern hat. Das Ermitteln der BKS steht ab dem Fahnenblattstadium an. Getreideblätter mit ca. 1cm langen «Schlitzen in Längsrichtung sind Frasssymptome der Adulten Käfer. Die Larven fressen nur die oberste Blattschicht, zu erkennen am weisslichen Strichfrass oder später an den weissen Fahnenblattspitzen bei starkem Frass. Für die BKS sind nur die Larven massgebend, die Eier bzw. die Adulten Käfer werden nicht gezählt.

Weizen Schädlinge Getreidehähnchen
Ganz durchgefressene Streifen in den Weizenblättern verursachen die adulten Käfer der Getreidehähnchen. Foto: Strickhof

 

Gerste

Krankheiten

Gegen Rhynchosporium-Blattflecken und Netzflecken stehen bis ins Stadium DC 51 (Beginn Ährenschieben) diverse Fungizide zur Verfügung - das Mittel Pandorra ist bis DC 61 (Beginn Blüte) zugelassen. Achten Sie bei der Mittelwahl zudem auf eine gute Wirkung gegen Sprenkelnekrosen. Der Wetterwechsel von regnerisch-kühl auf Tage mit viel Sonnenlicht begünstigt die Bildung von PLS-Flecken. Diese braunen, kleinen, runden Punkte können entweder durch einen Pilz (Ramularia collo-cygni) oder durch die Bildung von zellschädigenden Stoffen im Blatt bei intensiver Sonnenstrahlung nach einer Schlechtwetterphase entstehen. Ein starker Befall der obersten Blätter führt zu frühzeitigem Absterben dieser Blätter. Eine Übersicht, der Fungizide, welche diese Symptome reduzieren, finden Sie im Mittelheft auf Seite 14.

Gerste Krankheiten
Unspezifische Blattflecken (PLS-Flecken) auf Wintergerste Foto: Strickhof

 

Sommersaaten

Schnecken

In den Sommersaaten wie Zuckerrüben, Sonnenblumen und auch im bereits aufgelaufenen Mais bleibt die Überwachung der Schnecken vor allem nach den angekündigten Niederschlägen ein Thema. Durch das Anlegen von Schneckenfallen mit Metaldehyd haltigen Schneckenkörnern kann das vorhanden sein von Schnecken überprüft werden. Auch die glänzenden Schleimspuren auf dem Boden oder den Pflanzen, sowie die typischen Frasssymptome bei Mais in Längsrichtung der Blätter belegen, dass Schnecken aktiv sind.

 

Vogelschäden in Sonnenblumen

Neben den Krähen schädigen in manchen Regionen auch Tauben die auflaufenden Sonnenblumen. Bei den Sonnenblumen können die Vögel die auflaufenden Keimlinge mit Insektenlarven verwechseln und picken danach. Im Feld verbleiben die Keimstängel mit fehlenden Keimblättern. 

Die gängigen Vergrämungsmassnahmen, zum Beispiel das Aufstellen einer Vogelscheuche oder ein Aufhängen von Flugdrachen, der Einsatz von akustischen Vergrämungsmassnahmen oder Heliumballons, wirken nur langfristig vergrämend, wenn die Massnahme ca. alle 5-7 Tage abgewechselt wird, um einer Angewöhnung der Krähen oder Tauben vorzubeugen.

 

Tagung 7. Mai – jetzt anmelden

«Pflanzenschutzoptimierung durch Digitalisierung»

Neue digitale Technologieansätze ermöglichen Einsparungen von Pflanzenschutzmitteln ohne oder mit geringen Qualitäts- und Ertragseinbussen. Doch welche Lösungen sind bereits erprobt und welche Neuerungen stehen in den Startlöchern? Wie hoch ist das Einsparpotenzial von PSM? Und welche finanziellen Anreize bestehen?

Die Tagung am Strickhof Lindau vom Dienstag, 7. Mai 2024 nimmt unter dem Titel «Pflanzenschutzoptimierung durch Digitalisierung» genau diese Fragen auf, indem das Programm mit morgendlichen Referaten von Expertinnen und Experten aus Agrarpolitik, Digitalisierung, Wissenschaft sowie Betriebswirtschaft startet. Für den Nachmittag stehen Maschinendemos auf dem Programm. So sollen die Grenzen und Möglichkeiten neuster Technologien am Beispiel der Zuckerrübe unter realen Bedingungen aufgezeigt werden.

Der Anmeldeschluss für das Morgenprogramm ist am 5. Mai 2024, 14.00 Uhr. Für das Nachmittagsprogramm ist keine Anmeldung nötig. 

Kurs Pflanzenschutzoptimierung im Ackerbau mit digitalen Technologien

Pflanzenschutz Digitalisierung
Die ersten Maschinen für die Felddemo am Nachmittag wurden angeliefert. Im Bild: Der selbstfahrende Feldroboter von AgXeed. Foto: Strickhof

 

Zuckerrüben

Rübenerdfloh, Schnecken und Herbizidapplikation

Die wärmeren Bedingungen der letzten Tage fördern nicht nur das Rübenwachstum, sondern begünstigen auch das Vorkommen der Schaderreger. Unter anderem ist der Rübenerdfloh wieder aktiver. Daher sollten die Rüben auf Schabstellen kontrolliert werden. Sobald die Bekämpfungsschwelle erreicht wird, kann bei der kantonalen Pflanzenschutzfachstelle eine Sonderbewilligung beantragt werden, um den Erdfloh mit einem Insektizid zu bekämpfen. Die Fachstelle für Zuckerrübenbau rät dabei von einem Mischen des Herbizids mit dem Insektizid ab. Die Insektizidbehandlung sollte 2-3 Tage vor der Herbizidapplikation erfolgen. Dadurch können die Schabstellen verheilen und das Risiko eines Herbizidschadens an den Rüben ist somit geringer. Neben dem Rübenerdfloh gilt es auch weiterhin den Schneckendruck im Auge zu behalten. Für das Anlegen einer Schneckenfalle sollte darauf geachtet werden, dass Schneckenkörner auf Metaldehyd-Basis eingesetzt werden. Dadurch fällt das Erkennen von Schleimspuren leichter.

Die vergangenen trockenen Tage wurden vielerorts genutzt, um Herbizidapplikationen vorzunehmen. Aufgrund der feuchten Bodenverhältnisse wirken Bodenmittel weiterhin sehr gut. Die Wirkung von Kontaktherbiziden ist bei wüchsigem Wetter mit viel Licht am besten gewährleistet. Beim Gebrauch von Debut oder Lontrel sollte darauf geachtet werden, dass sich die Temperaturen um 15°C befinden. Zudem sollte bei einem Einsatz von Debut die Metamitronmenge auf 0.8l/ha reduziert werden, um eine gute Wirkung zu gewährleisten. Auch bei Conviso-Rüben steht bei der 2-Gaben-Strategie langsam aber sicher die erste Unkrautbehandlung bevor. Die Melde ist dabei das Zeigerunkraut, welches mit dem Erreichen des 2-4-Blattstadiums den Applikationszeitpunkt setzt.

Zuckerrüben Schädlinge
Der Rübenerdfloh ist bei den wärmeren Temperaturen wieder aktiv. Bildquelle: Matthias Lüscher, SFZ

 

Biolandbau

Unkrautkur vor der Sojasaat

Soja kann ab Anfang Mai gesät werden, idealerweise soll aber noch bis Mitte Mai abgewartet werden, solange das Wetter dies zulässt. Ein späterer Saatzeitpunkt lässt gerade noch genügend Zeit für einen Unkrautkur-Durchgang. Im Bio-Sojaanbau ist das Unkraut der wichtigste Faktor für die Wirtschaftlichkeit. Insbesondere bei hohem Unkrautdruck wird eine Unkrautkur daher stark empfohlen. Das Blindstriegeln ist hingegen nicht empfehlenswert, da die Keimlinge leicht verletzt werden können und die entsprechend tiefere Saat (mindestens 4cm) zu einem langsameren Auflaufen führt. Dies kommt wiederum dem Unkraut zugute. Falls doch blind gestriegelt wird, dann sollte der Striegel sanft eingestellt und nicht auf den Reihen gefahren werden.

Die Temperatur des Bodens spielt auch eine Rolle: Je wärmer der Boden, desto schneller wachsen die jungen Sojapflanzen dem Unkraut davon. Dies spricht wiederum für eine spätere Saat. Unkrautkuren können die Bodenerwärmung zusätzlich fördern.

Das Saatbett sollte gut abgesetzt, nicht zu fein und für eine erfolgreiche Ernte möglichst eben sein. Grosse Steine können zudem zu Schäden beim Dreschen führen. Falls später auch in den Reihen gehackt werden soll, so muss eventuell die Saatmenge erhöht werden. Das Saatgut muss mit spezifischen Knöllchenbakterien geimpft werden, wenn möglich direkt vor der Saat.

Sojaernte Biolandbau
Sojaernte 2023. Bild: Strickhof

 

PDF: Pflanzenbau News 2. Mai 2024