Öko-Augenblick
Dieses Jahr suchten auffällig viele Marienkäfer ein Winterquartier. Aufgrund der vielen Läuse im Frühjahr fanden auch die Marienkäfer gute Bedingungen für ihre Entwicklung und sind nun zahlreich vorhanden. Es bleibt abzuwarten, wie viele erfolgreich überwintern und ob sie im nächsten Jahr mit den Läusen kurzen Prozess machen.
Übrigens fressen sie sich gegenseitig auf, wenn zuwenig Futter, sprich Läuse, vorhanden sein sollten. So pendelt sich ihr Bestand jedes Jahr ein und passt sich den jeweiligen Bedingungen an.
Die meisten Marienkäfer, die jetzt unterwegs sind, sind asiatische Marienkäfer, die um das Jahr 2000 als biologische Schädlingsbekämpfer eingeführt wurden und in die Freiheit entkamen. Sie fressen deutlich mehr Läuse, sind weniger krankheitsanfällig und vermehren sich stärker und häufiger als der einheimische 7-Punkt Marienkäfer. Dies hat in wenigen Jahren dazu geführt, dass der asiatische Marienkäfer viel häufiger anzutreffen ist und den einheimischen Käfer verdrängt. Im Weinbau kann das Massenauftreten problematisch sein, wenn sich die Käfer im Traubengut verkriechen und mitgeerntet werden. Ihr bitterer Geschmack ist nämlich auch eine erfolgreiche Waffe gegen Fressfeinde, seien es Menschen oder andere Tiere!