Obst-Info Zürich vom 27.3.2023
Ab Donnerstag unbeständig bis zu den Ostern
Am Dienstag und Mittwoch sollte es noch trocken bleiben. In unserer Region werden ab Donnerstag die nächsten Niederschläge vorhergesagt. Das wechselhafte Wetter mit regelmässigen Niederschlägen soll gemäss Langfristprognose bis zu den Ostertagen anhalten.
Mögliche Behandlungsfenster dürften somit ab Donnerstag bis zu den Ostertagen kurz sein und die Blattnassdauer lang. Dies wird sowohl bei Kern- wie auch bei Steinobst zu hoher Pilzinfektionsgefahr führen.
Phänologie: Die Vegetation schreitet nach den Niederschlägen rasch voran
Sowohl bei Birnen wie auch bei vielen Apfelsorten sind bereits Blütenköpfe auszumachen. Zusätzlich haben sich viele Blätter entfaltet, was den Pilzkrankheiten nun immer mehr Oberflächen schafft, Blätter zu infizieren.
Beim Steinobst sind die Unterschiede im Vegetationsfortschritt beträchtlich. Von Knospenschwellen bei einigen Kirschen- und Zwetschgensorten bis zu blühenden Aprikosenbäumen sind alle Stadien vorhanden.
Die genaue Abstimmung der Massnahmen auf den Vegetationsfortschritt ihrer Bäume ist darum sehr wichtig.
Ab Blühbeginn keine Insektizide mehr einsetzen. Halten sie die Auflagen zum Schutz der Bienen (SPe8-Auflagen) strikt ein!
Schorf: Infektionsbedingungen am vergangenen Wochenende und Ausblick
Wie korrekt vorhergesagt erfolgten am vergangenen Freitag 24. März die ersten grösseren Ascosporenausstösse in diesem Jahr (Agrometeo (Apfelschorf-Prognosen)).
Verbunden mit der anhaltenden, sehr langen Blattnassdauer und den relativ milden Temperaturen, wurde über das Wochenende ein grosses bis extremes Infektionsrisiko erreicht.
Betriebe, die vor dem Ereignis wie empfohlen eine Behandlung durchgeführt haben, konnten das erste Infektionsereignis gut abdecken. Trotzdem sollte bis am Mittwoch eine weitere Behandlung gemacht werden. Wie auf der Grafik oben ersichtlich, wird gegen das Wochenende ein «grosses bis extremes Infektionsrisiko erwartet. Diese Phase sollte unbedingt durch eine weitere, vorbeugende Fungizidbehandlung abgedeckt werden.
Beachten Sie die Behandlungsempfehlungen für Kern- und Steinobst des letzten Mittellandbulletins 2023!
Grüne Zwetschgenblattlaus vor der Blüte behandeln
Bei frühen Zwetschgensorten an frühen Standorten öffnen sich die ersten Blüten. Bei den meisten Sorten kann jetzt noch eine Vorblütebehandlung gegen die Grüne Zwetschgenblattlaus gemacht werden. An jungen Blättern sind bereits Stammmütter mit den ersten Jungläusen zu finden.
Gerade im letzten Jahr waren auf diversen Betrieben teils starke Blattschäden zu finden. Diese können am besten verhindert werden mit einer frühzeitigen Behandlung vor der Blüte. Unter den jetzigen Bedingungen hat Teppeki eine gute Wirkung.
Vor der Blüte Weissfallen (Sägewespen) aufhängen
Kurz vor der Blüte sollten die Weissfallen «Rebel bianco» zur Kontrolle der Sägewespen aufgehängt werden.