Obst-Info Zürich Nr. 15 / 2020
Dokument "Obst-Info Zürich 15/2020" mit Fotos: Obst-Info-ZH_15_2020.pdf
Gefahr von Hitzeschäden bei Beerenkulturen: Sonnenbrandgefahr und mögliche Hitzeschäden bei Beeren
Beachten Sie in der Hitzephase der nächsten Tage mit Temperaturen bis über 30°C und sehr starker Sonneneinstrahlung die Hinweise zur Vermeidung von Schäden in den Beerenkulturen aus dem Merkblatt: Merkblatt_Hitze_Beeren_Schutz_2020.6.pdf
Feuerbrand: Verbreitet Befall an Quitten im Zürcher Oberland
Seit Ende Mai erreichen uns aus dem Zürcher Oberland – insbesondere Südlich der Achse Pfäffikersee/Greifensee – zahlreiche Meldungen von Feuerbrandbefall an Quitten.
Dafür verantwortlich dürften die guten Infektionsbedingungen Ende April 2020 sein. Wie so oft hat es gegen das Ende der Obstblüte die Quittenbäume und Apfelbäume mit Nachzüglerblüten (Pinova, Rubinette, Gravensteiner, Jonagold, …) am stärksten erwischt. Wie die folgenden Bilder zeigen, sind Symptome bei Quittenbäumen schon sehr gut sichtbar.
Wir empfehlen wo noch nicht erfolgt, Quittenbäume in und um Obstanlagen gezielt auf Feuerbrandbefall zu kontrollieren. Zusätzlich sollten in Anlagen Apfelbäume, die Nachzüglerblüten bilden, gezielt kontrolliert werden. Melden Sie sich bei Fragen bei der Strickhof Fachstelle Obst (D. Szalatnay, 058 105 91 72).
Hilfreiche Informationen zum Feuerbrand, Befalls-Symptomen und Wirtspflanzen finden Sie unter www.feuerbrand-zh.ch oder www.feuerbrand.ch.
Update zur Marmorierten Baumwanze
Nachfolgend finden Sie das neuste Merkblatt zu empfohlenen Einsatzzeitpunkten von Pflanzenschutzmitteln gegen die Marmorierte Baumwanze: Merkblatt_Marmorierte_Baumwanze_Insektizideinsatz_2.pdf
Da die Entwicklung der Marmorierten Baumwanze noch etwas schleppend verläuft und bisher kaum Eiablagen in Obstanlagen gefunden wurden, sind gezielte Insektizideinsätze gegen die Marmorierte Baumwanze noch nicht angezeigt. Wir werden Sie in den kommenden Obst-Info’s auf dem Laufenden halten.
Wir bitten Sie um Ihre Mithilfe
Um die Entwicklung und Verbreitung der Marmorierten Baumwanze besser verfolgen zu können, sind wir auf Ihre Beobachtungen angewiesen. Während der Kirschenernte oder der Handausdünnung ist es möglich, dass Sie auf Eigelege oder Nymphen der Marmorierten Baumwanze stossen.
Die Beobachtungen aus der heutigen Monitoringrunde in Wülflingen finden Sie im PDF-Dokument Obst-Info-ZH Nr. 15/2020.
Weitere Bilder von Nymphenstadien und parasitierten Eiern finden Sie im oben verlinkten Merkblatt.
Finden Sie solche Eigelege bitten wir darum, diese zu fotografieren und uns die Bilder per email an david.szalatnay@strickhof.ch oder per Whatsapp an 079 703 74 25 zu schicken. Zusätzlich bitten wir darum, parasitierte Eier einzusammeln und Kontakt mit uns aufzunehmen, damit wir diese genauer untersuchen können. |
Aktuelles zur Kirschessigfliege KEF (Drosophila suzukii)
Die Fangzahlen sind an den meisten Orten immer noch auf recht tiefem Niveau. Trotzdem wurde bereits starker Befall vor allem bei Kirschen beobachtet. Wie im Obst-Info Anfang Juni berichtet. Nur bei sehr hohen Temperaturen und Trockenheit wird die Vermehrung tendenziell gebremst.
Mit der Zunahme reifender Früchte hat die Fliege die Möglichkeit, sich verstärkt zu vermehren. Temperaturen bis zu 25°C in Kombination mit Gewittern können den Populationsaufbau fördern.
Der Prävention und der Hygiene sind daher fortlaufend höchste Beachtung zu schenken. Erfahrungsgemäss steigt der Befallsdruck in den anderen Obstkulturen, und vor allem auch in den Beerenkulturen, gegen Ende der Kirschenernte.
Details zu den Fangzahlen finden Sie im Internet unter folgendem Link: http://www.agrometeo.ch/de/ravageurs/ravageurs_graphique/34566
Das Schliessen der Seitennetze und kontinuierliche Kontrollen sind daher dringend empfohlen. Dies gilt insbesondere in allen Kulturen ab Farbumschlag der Früchte und während der Ernte (auch bei Erdbeeren auf Stellagen, Zwetschgen). Die Massnahmen zur Erntehygiene von Beginn an konsequent anwenden. Z. B. abgeerntete Erdbeerfelder möglichst schnell abmulchen.