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Infektionen durch Monilia sind dieses Jahr nicht nur beim Steinobst vermehrt anzu-treffen, sondern auch bei anfu00e4lligen Ap-felsorten. Die langen Nu00e4ssestunden u00fcber die Blu00fcten haben Pilzinfektionen von Blu00fc-ten begu00fcnstigt, weshalb 2024 vermehrt mit Problemen durch Kelchfu00e4ule und Monilia gerechnet werden muss. (Foto vom 7. Mai 2024)>

Obst-Info 12/2024

Schorf: Sekundärinfektionen verhindern ¦ Feuerbrand: Symptome jetzt sichtbar ¦ Pflaumenwickler: Notfallzulassungen 2024 erteilt ¦ Kirschenfliege: Eiablage ab Farbumschlag

Schorf: Sekundärinfektionen verhindern

Die Primärinfektionsphase ist weitgehend abgeschlossen. Nun gilt es, die Anlagen auf Schorf zu kontrollieren, erste Schorfflecken sind jetzt sichtbar. Eine lückenlose Abdeckung der Schorfinfektionen ist v.a. in Anlagen mit Schorfbefall weiterhin sehr wichtig. In schorffreien Anlagen können die Spritzintervalle hingegen ausgedehnt werden. 

Schorfprognose 23.5.2024
Das Prognosemodell zeigt für diese Tage eine hohe Infektionsgefahr voraus. Grafik: www.bioaktuell.ch

 

Neben Schorf ist auch dem Mehltau die nötige Beachtung zu schenken. Befallene Blätter sind ein grosses Risiko für Folgeinfektionen, weshalb Mehltaubefall laufend manuell entfernt werden soll. Wird dies nicht gemacht, machen chemische Behandlungen kaum Sinn. 

 

Feuerbrand: Symptome jetzt sichtbar

Regional kam es zu Blüteninfektionen, bei Sorten welche um den 8./9. April geblüht haben. Diese Infektionen werden jetzt sichtbar. Infektionen von späteren Infektions-Phasen bzw. an später blühenden Sorten sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Wir empfehlen deshalb dringend, die Anlagen auch in den kommenden Wochen regelmässig zu kontrollieren, insbesondere dort, wo in der Vergangenheit Befall nachgewiesen wurde. Blütenmonilia ist dieses Jahr ziemlich verbreitet, was zu Verwechslungen mit Feuerbrandbefall führen kann. 
Kontaktieren Sie bei Befallsverdacht die Fachstelle, weitere Informationen finden Sie auch im Obst-Info 11-2024.

Kernobst Krankheiten Feuerbrand
Ein aktuelles Bild von Feuerbrandbefall bei der Sorte Bonita. Hier ist die für Feuerbrand sehr typische Ausbreitung der Symptome vom Stiel über die Blattadern nach Aussen zu sehen. Foto: Strickhof, 5.2024
Steinobst Krankheiten
Infektionen durch Monilia sind dieses Jahr nicht nur beim Steinobst vermehrt anzu-treffen, sondern auch bei anfälligen Ap-felsorten. Die langen Nässestunden über die Blüten haben Pilzinfektionen von Blü-ten begünstigt, weshalb 2024 vermehrt mit Problemen durch Kelchfäule und Monilia gerechnet werden muss. (Foto vom 7. Mai 2024)

 

Pflaumenwickler: Notfallzulassungen 2024 erteilt

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV hat folgende ausserordentlichen Zulassungen zur Bekämpfung des Pflaumenwicklers für 2024 erteilt. 

  • Spinetoram (Zorro): maximal drei Anwendungen, Wartefrist 1 Woche
  • Emamectinbenzoat (z.B. Affirm): Erweiterung für Hoch- und Halbstammkulturen, eine Behandlung pro Parzelle und Jahr

Lesen Sie bitte dazu die Allgemeinverfügung im Detail!

Eine Behandlung der ersten Generation Pflaumenwickler könnte in späteren Lagen noch durchgeführt werden. Das macht aber höchstens bei sehr hohem Vorjahresbefall und wenn wenig Zuflug erwartet wird Sinn. Besser ist es, die vorhandenen Mittel für eine möglichst effiziente und engmaschige Bekämpfung der zweiten Generation aufzusparen.

 

Kirschenfliege: Eiablage ab Farbumschlag

Die Eiablage startet, wenn erste Früchte in den Farbumschlag kommen. In Anlagen mit Vorjahresbefall oder begründet durch Gelbfallenfänge ist eine erste Behandlung beim Farbumschlag von grün zu gelb zu planen. Frühsorten, wie z.B. Burlat müssen nicht behandelt werden und die Bekämpfung soll sortenweise bzw. nach Reifestadium erfolgen. Wird Acetamiprid eingesetzt, kann auch die KEF miterfasst werden. Wartefristen beachten.

 

PDF: Obst-Info 12/2024