Netzwerk Protein Power
Der Proteintrend ist von der Mucki-Szene längst im Massenmarkt angekommen und der Boom der Fleischalternativen treibt die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen für den Menschen nach oben – trotzdem fristet der Anbau von proteinreichen Hülsenfrüchten in der Schweiz ein Nischendasein. Woran liegt das? Am Wetter, der Politik, dem Know-how oder den fehlenden Verarbeitungsmöglichkeiten?
Was klar ist, dass Planted Chicken, Milchalternativen oder Erbsen Burger Vorboten eines Innovationsschubs in der Nahrungsmittelproduktion sind.
High Protein ist im Trend und wird es vermutlich auch noch lange bleiben. Da die Konsumenten immer mehr auf ihre Gesundheit achten und dadurch auch die Ernährung anpassen. Regionalität und pflanzenbasierte Ernährung überzeugen vermehrt Konsumenten in der Schweiz.
Wie kann die Landwirtschaft von diesem Trend profitieren?
Das Bundesamt für Landwirtschaft hat es erkannt und am 24. Januar 2022 folgenden Absatz in die Vernehmlassung des landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2022 aufgenommen.
„Um der steigenden Nachfrage nach pflanzenbasiertem Nahrungsprotein Rechnung zu tragen, sollen die Einzelkulturbeiträge, die bisher teilweise auf den Anbau von Futtermitteln beschränkt waren, auch für den Anbau von Eiweisspflanzen zur menschlichen Ernährung gewährt werden können. Neu sollen auch Kulturen wie beispielsweise Kichererbsen oder Linsen beitragsberechtigt sein.“
Wie kann der Strickhof unterstützen?
Diesem Umstand, dass bei der Produktion von Leguminosen, über Soja hinaus,noch viele Fragen offen sind, möchten wir vom Strickhof Rechnung tragen. Auch für 2022 haben wir spezifische Anbauversuche am Start. Gemeinsam lernen wir schneller und werden rasch besser. Mit diesem Ziel vernetzen wir die Schlüsselpersonen, die an der gesamten Wertschöpfungskette beteiligt sind.
Am 10. Januar 2022 starteten wir ein nationales „Netzwerk Protein Power“. In diesem interdisziplinären Netzwerk werden wir uns gegenseitig helfen Wissenslücken zu schliessen, Feldbegehungen durchführen, Brücken zwischen allen beteiligten Bereichen der Wertschöpfungskette bauen und offenen Fragestellungen auf den Grund gehen. Aktuell sind Vertreterinnen und Vertreter aus der Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Forschung und Beratung vertreten. Sehr gerne würden wir weitere Vertreterinnen und Vertreter von Sammelstellen, Saatgut Lieferanten und alle weiteren interessierten Personen begrüssen.
Die Erarbeitung des fehlenden Wissens und Austausch von Erfahrungen finden während dem ganzen Jahr in aktuell zwei Spezialistengruppen von Produzenten und Forschung, sowie der Verarbeitung statt. Weiter werden wir das erarbeitete Wissen in der Gesamtgruppe an drei bis vier Treffen pro Jahr bündeln. Nach dem Erfolg der Fachtagung „Protein Power“ vom letzten November, fassen wir bereits eine nächste Auflage, noch für dieses Jahr, ins Auge.
Interessierte Personen die sich bereits vor der nächsten Fachtagung in einer Spezialistengruppe engagieren möchten, dürfen sich sehr gerne bei Véronique Keller, veronique.keller@strickhof.ch melden.