N-Düngungsstrategien im Weizen 2020
Wie wirken sich verschiedene N-Düngungsstrategien auf den Ertrag und die Qualität von Winterweizen aus?
Methodik
Anzahl Standorte | Anzahl Versuchsjahre | Anzahl Wiederholungen | Art des Versuchs |
1 | 2 | 3 | Kleinparzellen |
Düngungsversuch mit einer Weizensorte (Montalbano) an einem Standort (Schaffhausen, Gennersbrunn). Auf 24 Kleinparzellen wurden 8 verschiedene N-Düngungsverfahren angebaut. Der Versuch ist im Blockdesign mit drei Wiederholungen angelegt. Die Verfahren 3 und 4 bilden die jeweiligen Düngungsempfehlungen der Firmen Timac und Landor. Zusätzlich wurden weitere Verfahren wie Flüssigdünger oder Hofdünger in den Versuch integriert. Die gesamte Verfahrensübersicht ist bei Abbildung 1 zu sehen. Die einzelnen Düngungsstrategien wurden nicht auf die Nährstoffe ausgleichen. Vielmehr ging es darum, einige Praxisverfahren miteinander zu vergleichen.
Resultate
Die durchschnittlichen Erträge über beide Jahren und pro Verfahren schwankten zwischen 46.6dt/ha und 69.5dt/ha. Das Verfahren ohne Düngung erzielte dabei den geringsten Ertrag, während das Verfahren organisch den höchsten Ertrag erzielte. In denjenigen Verfahren, bei denen Nährstoffe ausgebracht wurden, bewegen sich die Erträge im ähnlichen Rahmen und schwanken zwischen 64.9dt/ha und 68.4dt/ha.
Der Proteingehalt schwankt zwischen 11.5% und 15.0%. Wie beim Ertrag, weist das Verfahren ohne Dünger auch den tiefsten Proteinwert auf. Die Verfahren Entec und Schwefel erbrachten den höchsten Proteinwert mit jeweils 15.0%. Beim Verfahren Timac wurde mit 188kg S gedüngt. Der Proteingehalt ist mit 14.1% jedoch eher tief für die gedüngte Menge an S.
Die Verfahren sind nicht auf die Nährstoffe ausgeglichen. Die unterschiedlichen Mengen an Nährstoffen pro Verfahren können einen Einfluss auf die unterschiedlichen Erträge und Proteingehalte gehabt haben. Die Menge an N war beim Verfahren Budget am geringsten mit 127.3kg N/ha. Der Ertrag bewegt sich jedoch im Mittelfeld aller gedüngten Verfahren.
Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit wurden nur die Düngerkosten (Durchfahren und Dünger) berücksichtigt. Die Kosten wurden vom Erlös des jeweiligen Verfahrens abgezogen. Kosten der Bodenbearbeitung, Saat, Pflanzenschutz und Ernte wurden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Das Verfahren Budget schneidet dabei mit CHF 2660.00 am besten ab. Das Verfahren organisch gehört eher zu den schlechten Verfahren. Dies lässt sich unter anderem auf die teuren Ausbringungskoten zurückführen. Die Nullparzelle schneidet am schlechtesten ab.
Schlussfolgerung & Empfehlung
Basierend auf den zwei Versuchsjahren überzeugt das Verfahren Budget. Durch den günstigen N-Dünger, insgesamt weniger N und mit weniger Durchfahrten ist dieses Verfahren am wirtschaftlichsten. Das Verfahren Entec kann wirtschaftlich gesehen ebenfalls mithalten, obschon der Dünger deutlich teurer ist. Durch den erzielten Ertrag und auch nur mit zwei Durchfahrten ist auch dies Variante zu empfehlen.
Eine Schwefeldüngung macht sich auf diesem Standort ebenfalls bezahlt. Die Erträge waren in dem Verfahren besser und dies zeigte sich auch in der Wirtschaftlichkeit. Einzig beim Verfahren Timac vermochte sich die Schwefeldüngung nicht im Ertrag zu zeigen. Dies könnte mit der Düngerformulierung zusammenhängen. Ganz grundsätzlich gilt es bei Timac-Dünger zu berücksichtigen, dass diese Düngung über mehrere Jahre angewendet werden sollte. Daher kann es sein, dass die positiven Effekte noch nicht zum Tragen kamen.
Das Verfahren organisch ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu empfehlen. Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass neben den Hauptnähstoffen auch Spurenelemente gedüngt werden. Dies ist bei den übrigen Verfahren nicht der Fall.
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