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Striegeln in weiten Reihen>

Mit weiten Reihen zu mehr Biodiversität im Ackerbaugebiet

Nicht weniger als ein gesundes Gleichgewicht zwischen Produkten und Biodiversitätsförderung ist das Ziel von in weiten Reihen angebautem Getreide.

Feldhasen und bodenbrütende Vogelarten wie die Feldlerche sollen durch Nistmöglichkeiten mit unmittelbarem Futterangebot profitieren. Ausserdem sollen aber auch Spinnen und Insekten wie Laufkäfer bessere Bedingungen vorfinden, was sich beispielsweise auf geringere Schäden durch Getreidehähnchen auswirken kann. In Kombination mit mehrjährigen Strukturen im Acker wie Brachen und Säume soll so die Biodiversität insbesondere im Ackerbaugebiet zusätzlich gefördert werden. So lässt sich Getreide in weiter Reihe zur Hälfte an die geforderten 3.5 % Acker-Biodiversitätsfläche anrechnen.

Weizen in weiter Reihe
Weizen in weiter Reihe

Technische Voraussetzungen

40 % der Saatreihen bleiben ungesät und dabei müssen Lücken von min. 30 cm entstehen. Bei einer gängigen Sämaschinen mit Reihenabstand 12.5 cm und 24 Scharen bedeutet dies, dass fünf mal zwei Reihen geschlossen werden müssen. Dabei wird empfohlen, die Saatmenge entsprechend zu reduzieren, wobei in der Reihe unverändert viel gesät wird. In den meisten Vernetzungsprojekten ist die Saatgutreduktion um min. 40 % verpflichtend. Wird stirnseitig der Parzelle quergesät, so gelten auch dort die Vorgaben für weite Reihen.

Stöpsel resp. Deckel im Verteilkopf ist die einfachste und verbreitetste Variante zur Schliessung von Scharen, wobei sich damit die Verteilung verschlechtert. Durch einen Schieber mit Rückführung kann dieser Nachteil umgangen werden, wobei diese Methode nur funktioniert, wenn sich der Verteilkopf im Saatguttank befindet. Weitere Lösungen mit zusätzlichen Fahrgassenklappen und Rückführung sind praktisch in der Anwendung, aber auch teurer und komplexer bei der Montage.

Das Abdrehen der Sämaschine erfolgt bei mechanischen Sämaschinen wie auch bei pneumatischen Sämaschinen mit Rückführung des Saatgutes wie bei einer Normalsaat, dann werden die gewünschten Scharen geschlossen. Bei pneumatischen Sämaschinen mit Stöpsel, ohne Rückführung muss die Saatmenge schon beim Abdrehen um 40% reduziert werden.

Tipp 1: Freiwillig können auch 50 % der Reihen geschlossen werden, um ein regelmässigeres Saatmuster, eine gleichmässigere Bestockung und damit auch einen gleichmässigeren Bestand zu erreichen. Wird dann die Saatmenge in der Reihe um 20 % erhöht, wird auf die Fläche immernoch 40 % Saatgut eingespart.

 

Tipp 2: Eine Erhöhung der Saatstärke um mehr als 10-20% in der Reihe gegenüber der Normalsaat macht nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher und pflanzenbaulicher Sicht keinen Sinn. Die Pflanzen nutzen den freien Platz zur Bestockung doch aufgrund der gegebenen Lücken kann die Ährenzahl mit einer höheren Saatstärke nicht weiter erhöht werden.

 

Unkrautregulierung und Ertragswirkung

Bei Getreide in weiter Reihe ist gegenüber einer Normalsaat mit Mindererträgen von 5-10 % zu rechnen. Die Ertragsdifferenz scheint bei mechanischer Unkrautregulierung grösser auszufallen (Forum Ackerbau Weizen 2022/23: 9 %) als bei einem Herbizideinsatz (Forum Ackerbau Weizen 2022/23: 7 %). Erlaubt ist im Frühling ein einmaliger Striegeleinsatz bis zum 15. April oder eine Herbizidbehandlung, wohingegen es im Herbst keine Einschränkungen bei der Unkrautregulierung gibt. 

Die Massnahme ist bei allen Getreidearten erlaubt. Man verspricht sich aber insbesondere von Weizen einen grösseren Effekt auf die Zielarten als von dichter wachsender Gerste. Umgekehrt verhält es sich mit dem potenziellen Unkrautdruck. Nicht empfohlen sind daher Standorte mit erwartungsgemäss starker Spätverunkrautung durch beispielsweise Klettenlabkraut oder Ackerkratzdisteln. Zur Reduktion des Unkrautdrucks sind auch Untersaaten erlaubt.

Striegeln in weiten Reihen
Striegeln in weiten Reihen

Nationale und kantonale Förderbeiträge

Die Beitragshöhe für Getreide in weiter Reihe liegt bei Fr. 300.-/ha (plus allfällige kantonale Vernetzungsbeiträge von Fr. 300.- in Feldhasen- und 500.- in Feldlerchenperimetern mit Zusatzauflagen). Um Flora und Fauna optimal zu fördern ist eine mechanische Unkrautregulierung zielführender, aus ackerbaulicher Sicht (v.a. Unkraut) aber auch anspruchsvoller. Deshalb können damit auch weitere Beiträge geltend gemacht werden mit dem Verzicht auf Herbizide (Fr. 250.-/ha) und dem Verzicht auf übrige Pflanzenschutzmittel (Fr. 400.-).

PSB Getreide in weiter Reihe

Vernetzungsbeiträge ZH