Mineralstoffversorgung in der Mutterkuhhaltung
Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. vermehrtes Belecken von Stalleinrichtungen, sowie Holz oder Dreckfressen können ein Anzeichen von einem Mineralstoff oder Spurenelementmangel sein. In der Praxis ist oft zu beobachten, dass die Tiere Mineralstoff ad-libitum zur Verfügung haben und trotzdem ein auffälliges Verhalten zeigen. Dann kann es sich lohnen, mögliche Gegenspieler ausfindig zu machen. Bei Kupfer, Zink und Selen ist das z.B. Eisen. Ein weiterer Faktor kann sein, dass die Darm-Schleimhaut geschädigt ist und dadurch die Aufnahme gehemmt.
Zugang zu Mineralstoff und Salz
Durch gute Tierbeobachtung im Stall und auf der Weide kann festgestellt werden, ob alle Tiere wirklich Zugang zum Mineralstoff haben. Ranghohe Tiere können randniedrigen Tieren den Zugang dazu versperren und so kann bei Einzeltieren ein Mangel entstehen. Ein weiterer Punkt ist, dass Rinder sehr gut riechen können. D.H. sie nehmen das Salz oder Mineralstoff nur auf, wenn sie aus einem sauberen Kessel oder Behälter angeboten werden.
Viehsalz immer ergänzen
Natrium steht aus dem Grundfutter immer zu wenig zur Verfügung. Daher sollte während dem ganzen Jahr zwischen 15-25g Viehsalz angeboten werden. Gibt es vermehrt Probleme mit Nachgeburtsverhalten sollte kontrolliert werden, ob den Kühen in der Galtphase genügend Viehsalz zur Verfügung steht.
Mineralfutter im Laufe des Jahres
Bei vielen Mutterkuhbetrieben wird nur in den Wintermonaten Maissilage verfüttert und im Sommer sind die Tiere grösstenteils auf der Weide. Die Winterfütterung mit Maissilage fordert eine calciumreichere Mineralstoffergänzung im Gegenzug zur Sommerfütterung mit einem ausgewogenen Wiesenbestand, bei dem ein ausgewogener Mineralstoff eingesetzt werden kann. Dies verdeutlicht, dass es durchaus Sinn macht den Mineralstoff im Laufe des Jahres anzupassen.
Versorgung des Kalbes
Die Versorgung mit Spurenelementen ist mit der Milch nicht vollständig gewährleistet. Daher macht es Sinn den Kälbern eine Ergänzung mit Spurenelementen anzubieten. Wir haben die Möglichkeit den Kälbern bereits mit der Geburt die ersten Spurenelemente zu verabreichen und anschliessend z.B. im Kälberschlupf ein Kälbermineralstoff anzubieten.