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Merkblatt Soja

Soja ist eine Leguminose mit einem guten Futterwert, die mithilfe von Rhizobien Stickstoff fixieren kann. Die Erträge schwanken stark von Jahr zu Jahr und erreichen im Schnitt 30 bis 40 dt/ha. Während der Blüte und Kornbildung von Juli bis August, ist der Wasserbedarf hoch. Soja ist zudem eine sehr gute Vorfrucht für Getreide.
Factsheet Soja Haupttabelle

 

Allgemeines

Vorteile und Chancen

  • Soja kann mithilfe von Rhizobien und bei einer reduzierten Stickstoffdüngung Luftstickstoff fixieren.
  • Soja macht tiefreichende Pfahlwurzeln.
  • Sehr guter Futterwert (Proteinausgleich).
  • Finanziell interessant.

 

Nachteile und Herausforderungen 

  • Eine Impfung, entweder des Saatguts oder des Bodens, ist in jedem Fall nötig.
  • Temperatursumme in weiten Teilen der Schweiz knapp.
  • Von Jahr zu Jahr schwankenden Erträge und durch die langsame Jugendentwicklung, kann es zu Spätverunkrautung kommen.
  • Während der Blüte und Kornbildung hoher Wasserbedarf (Juli bis August).

 

Anbau

Sortenwahl 

Bei Soja wird zwischen sehr frühen, frühen, mittelfrühen und mittelspäten Sorten unterschieden. In der Gruppe der frühen Sorten liefern Arnold und Obélix hohe Erträge. Die Sorte Arnold hat zudem sehr hohe Ölgehalte. Weiter überzeugen die mittelfrühen bis mittelspäten Sorten Adelfia, Talisse und RGT Satelia, welche sich durch hohe Proteingehalte auszeichnen. Neu dazu kommen die Sorten Farmosa, Soramax und Noa. Für das Jahr 2025 ist jedoch die Saatgutverfügbarkeit dieser drei Sorten noch nicht gegeben. (Vermehrung im Gange). Weitere Informationen finden sich auf der Liste der empfohlenen Sorten.

 

Saat

SaatzeitpunktAb Anfang Mai              
Saatdichte55 – 65 Körner/m2
Reihenabstand12.5 – 50 cm
Saattiefe2 – 4 cm

Um einen optimalen Start zu gewährleisten, sollte die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe höher als 10°C sein.

 

Düngung

Referenzertrag: 30 dt/ha
Stickstoff0    kg/ha
Phosphor71    kg/ha    
Kalium147   kg/ha 
Magnesium15    kg/ha

Basierend auf GRUD, 2017 (Agroscope) 

 

Bedeutendste Krankheiten und deren Bekämpfung

Sklerotinia (Rapskrebs)

  • Bedeutung Sehr wichtige Fruchtfolgekrankheit, die zu hohen Ertragsausfällen führen kann. Andere Wirtspflanzen sind Raps, Sonnenblumen, Bohnen und diverse Unkräuter.
  • Schadbild Es sind ein weisslicher Pilzrasen auf den Stängeln und Schoten, sowie schwarze Sklerotien mit einem Durchmesser von 2–5 mm sichtbar.
  • Günstige Umweltbedingungen Feuchte Stellen innerhalb einer Parzelle.
  • Vorbeugung Anbaupause einhalten, Reihenabstand von mindestens 35cm und standfeste Sorten wählen.
  • Direkte Bekämpfung Nicht möglich.

 

Soja
Mit Sklerotinia befallenes Sojafeld

 

Bedeutendste Schädlinge und deren Bekämpfung

Distelfalter

  • Bedeutung Gering, aber gelegentlich starker Zuflug über die Alpen. Schäden wachsen sich in der Regel wieder aus.
  • Schadbild Loch- und Blattrandfrass, Blattreste sind versponnen. Die Raupe des Falters ist graugrün bis schwärzlich gefärbt, hat gelbe Flecken und Streifen sowie gelbe Borsten.
  • Bekämpfungsschwelle 20 Raupen pro Laufmeter oder ein bis zwei Herde pro Are. Die Kontrollperiode erfolgt ab einer Woche nach Faltereinflug und der Probenumfang umfasst 10 x 1m Reihen.
  • Direkte Bekämpfung Eine Sonderbewilligung der kantonalen Zentralstellen für Pflanzenschutz sind notwendig.

 

Soja
Soja im 1- bis 2-Blattstadium

Link zu den Bekämpfungsschwellen für Krankheiten und Schädlinge: Bekämpfungsschwellen

Unkrautbekämpfung

  • Mechanisch: Im Sojaanbau kann die Unkrautregulierung mechanisch erfolgen, wenn der Reihenabstand bei der Saat genügend gross (> 17 cm) gewählt wurde. Der Hackstriegel sollte nur vor dem Auflaufen und wenn das Saatgut genügend tief (3 bis 4 cm) abgelegt wurde, verwendet werden. Ansonsten können die Stängel umgeknickt werden, wodurch dann die Hülsen bei der Ernte zu tief liegen. Nach dem Auflaufen kann ab dem Zwei-Knoten-Stadium ein Reihenhackgerät eingesetzt werden, allerdings gibt es keine Wirkung in der Reihe. Der Vorteil der mechanischen Unkrautbekämpfung ist, dass der Boden besser durchlüftet wird, wodurch die Knöllchenbakterien gefördert werden.

 

  • Chemisch: Meistens werden Vorauflaufherbizide verwendet, weil das Wirkungsspektrum im Nachauflauf weniger breit ist.

 

Ernte

ZeitpunktVon Anfang September bis Anfang Oktober
Ertrag30 bis 40 dt/ha


Sojakuchen und Extraktionsschrot sind ein wertvolles Proteinfutter, das als Direktfuttermittel in der Milchkuh- und Muttersauenfütterung eingesetzt werden kann. Bio-Soja kann auch zu Tofu verarbeitet werden.

 

Tipps aus der Praxis 

  • Saatbett sollte eben sein, mit wenig Erdschollen oder Steinen an der Oberfläche, da tief gedroschen wird.
  • Möglichst spät aber bis Mitte Mai säen für ein schnelles Wachstum (speziell bei mechanischer Unkrautbekämpfung), bei zu später Saat erfolgt die Ernte erst im Oktober.

 

Das detaillierte Merkblatt mit Informationen zu den Deckungsbeiträgen, ausführlicheren Angaben zum Anbau, den typischen Krankheiten & Schädlingen und zur Unkrautbekämpfung kann als Druckversion heruntergeladen werden.

Alle Versuche rund um den Sojaanbau finden Sie hier: Versuche Soja

Aktuelles und umfassendes Fachwissen rund um den Sojaanbau finden Sie hier: Fachwissen Soja