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Kichererbsen>

Merkblatt Kichererbsen

Momentan ist der Kichererbsenanbau in der Schweiz noch schwierig, in Zukunft könnten Kichererbsen jedoch ein grosses Potential haben. Im Grosshandel sind Schweizer Kichererbsen aufgrund von markant höheren Produktionskosten gegenüber dem Ausland wenig konkurrenzfähig, deswegen sollten sie möglichst per Direktvermarktung verkauft werden.
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Anbaudaten

Allgemeines

Vorteile und Chancen

  • Stark steigende Nachfrage für pflanzliches Protein in der Humanernährung
  • Kann mithilfe von Rhizobien Luftstickstoff fixieren
  • Potential zur Direktvermarktung mit höherer Wertschöpfung (z.Bsp. Hummus).
  • Als trockenstresstolerante Pflanze ist die Kichererbse gut angepasst, falls die Sommer in Zukunft heisser und trockener werden.

 

Nachteile und Herausforderungen 

  • Schlechte Konkurrenzfähigkeit gegenüber Unkräutern aufgrund von langsamem Auflaufen, niedriger Pflanzenhöhe und später Bodenbedeckung
  • Nur wenige Sorten und keine Sorte ist richtig an das Schweizer Klima angepasst
  • Problematisch sind vor allem tiefe Temperaturen, viel Regen und Staunässe, deshalb jährlich stark schwankende Erträge
  • Ungleiches Abreifen der Schoten, teilweise wird eine neue Etage mit Hülsen gebildet
  • Noch kein Markt, d.h. Absatz muss vor dem Anbau unbedingt abgeklärt werden
  • Ernte ist eher anspruchsvoll und falls man keinen eigenen Drescher hat, muss ein Lohnunternehmer bereit sein, die Kichererbsen zu ernten (Drescher-Einstellungen etc.)

 

Anbau

Sortenwahl 

Es gibt drei Haupttypen von Kichererbsen: Desi (kleine Körner vor allem in Indien angebaut. Samen aussen dunkel), Gulabi (kleine glatte Körner) und Kabuli (mittlere bis grosse Körner, werden v.a. im Mittelmeergebiet angebaut. Samen hell-cremfarben). Bei uns werden meistens Kabuli-Sorten angebaut, da sie aufgrund ihrer Farbe stärker nachgefragt werden. In den letzten Jahren haben sich vor allem die Sorten Flamenco und Orion bewährt. Auch die neue Sorte Analisto konnte gute Resultate erzielen, wo hingen die etabliertere Sorte Cicerone in den letzten Jahren schlecht aufgelaufen und abgereift ist. 

 

Saat

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Saat

Die Bodentemperatur ist ausschlaggebend für den Saattermin: sie soll mindestens 7°C betragen. Kichererbsen werden häufig als Breitsaat gesät, aber auch eine Drillsaat ist gut möglich. 

 

Düngung

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Düngung

Eine Starterdüngung von 20 kg N /ha wirkt sich positiv auf die Jugendentwicklung aus, da die Rhizobien zu diesem Zeitpunkt noch keinen Luftstickstoff fixieren. Kichererbsen weisen einen hohen Phosphorbedarf auch und ach auf eine ausreichende Versorgung mit Schwefel sollte geachtet werden. 

Kichererbsen
Die Schoten der Kichererbsen enthalten meistens ein bis zwei Samen.

Bedeutendste Krankheiten und deren Bekämpfung

Ascochyta

  • Bedeutung Kann Schäden verursachen.
  • Schadbild Konzentrische Kreise (Nekrosen) auf den Blättern, Hülsen und Stängeln. Innerhalb der Kreise hat es schwarze Pyknidien.
  • Günstige Umweltbedingungen 16 bis 20°C und >6 Stunden Blattfeuchtigkeit.
  • Vorbeugung Anbau von resistenten Sorten und geeignete Fruchtfolge.

 

Fuss- und Welkekrankheit (Fusarien)

  • Bedeutung Kann in der Parzelle lokal von Bedeutung sein.
  • Schadbild Zuerst verfärben sich die Blätter gelb, danach welken sie und werden braun, bis sie vorzeitig abfallen.
  • Vorbeugung Einhalten der Anbaupause von 6 Jahren. Gesundes Saatgut verwenden, tiefes Pflügen und Entfernen aller Ernterückständen.

 

Grauschimmel (Botrytis)

  • Bedeutung Vor allem in feuchten Jahren von Bedeutung.
  • Schadbild Gräulicher Belag auf Blättern, Blüten, Hülsen und Stängeln. Betroffene Pflanzenteile werden mit der Zeit weich, danach sind braune Flecken mit Pilzrasen sichtbar.
  • Günstige Umweltbedingungen Temperaturen von 20-25°C und Feuchtigkeit.
  • Vorbeugung Späte Saat, tiefe Saatstärke und Sortenwahl.

 

Bedeutendste Schädlinge und deren Bekämpfung

Baumwollkapselwurm

  • Bedeutung Weltweit am bedeutendsten.
  • Schadbild Skeletierfrass und Vorhandensein von Raupen. Angefressene Hülsen.
  • Günstige Umweltbedingungen Durch die Zunahme von Hitzejahre gewinnt der Baumwollkapselwurm auch hier an Bedeutung.
  • Vorbeugung Frühe Aussaat, Brutkästen für Vögel in Feldnähe.
  • Direkte Bekämpfung Einsatz von bestimmtem Bacillus thuringiensis Stamm.

 

Kichererbsen Knöllchen
Kichererbsenpflanze mit beeindruckenden Knöllchen

 Unkrautbekämpfung

Kichererbsen sind nicht konkurrenzstark gegenüber Unkräutern und eine hohe Unkrautdichte kann den Ertrag und die Qualität der Ernte stark reduzieren. Deswegen sollte der Kichererbsenanbau auf möglichst sauberen Parzellen mit tiefem Unkrautdruck erfolgen. 

  • Mechanisch: Man kann mit dem Blindstriegel fahren. Danach kann bis zum 5 Blatt-Stadium gestriegelt werden (2-3 km/h). Wenn der Reihenabstand es ermöglicht, kann im 5-6 Blatt-Stadium und ein zweites Mal im 8-10 Blatt-Stadium gehackt werden. Man muss aufgepasst, dass keine Anhöhe entsteht, um Probleme beim Dreschen zu vermeiden.

 

  • Chemisch: Die chemische Unkrautbekämpfung erfolgt in der Regel mit Vorlaufherbiziden. Es sind jedoch auch Mittel für Nachlaufbehandlungen zugelassen (Pflanzenschutzmittelverzeichnis).

Ernte

Factsheet Kichererbsen Ernte

Kichererbsen sind erntereif, wenn sich die Körner in der Hülse frei bewegen, aber die Hülse noch nicht platzt (ca. 16% Feuchte). Eine ungleichmässige Abreife kann ein Problem sein und einen Kompromiss muss dann gefunden werden. 

 

Tipps aus der Praxis 

  • Eine Impfung sorgt zu vermehrter Wurzelknöllchenbildung und hat wahrscheinlich einen positiven Einfluss auf den Ertrag.
  • Ein einheitliches Abreifen der Kichererbsen ist schwierig zu erreichen, erleichtert das Dreschen jedoch.

 

Das detaillierte Merkblatt mit ausführlicheren Angaben zum Anbau, den typischen Krankheiten & Schädlingen und zur Unkrautbekämpfung kann als Druckversion Merkblatt Kichererbsen heruntergeladen werden.