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Webinar Pflanzenschutz>

Mehr Wasser erhöht Wirkung

Am Webinar zum Thema Pflanzenschutz erhielten die Teilnehmenden ein Update zu den Abschwemmungs- und Driftauflagen, Tipps und Trends beim Ausbringen und welche Ausbildungen künftig gefordert sind.

Das Webinar zum Thema «Pflanzenschutz» von dieser Woche unter der Leitung von Stephan Berger stiess auf grosses Interesse, verfolgten doch über 350 Personen den Fachabend. Als erstes referierte Simon Binder von der Fachstelle Pflanzenschutz des Strickhofs über Abschwemmung und Abdrift. Die Ergänzung der schon länger geltenden produktspezifischen Spe3-Auflagen gemäss Pflanzenschutzmittelverordnung (PSVM) mit allgemeinen Mindestanforderungen gemäss Direktzahlungsverordnung (DZV) per Saison 2023 bringt bei der Umsetzung in die Praxis nach wie vor viele Fragen hervor.

Die Abschwemmungsauflagen greifen erst ab einem Gefälle von 2% hin zum Gewässer oder zur entwässerten Strasse. Dann wird entlang von Strassen unabhängig von der Wahl des PSM nur jeweils 1 Punkt gemäss DZV verlangt. Hin zu Gewässern gelten neben diesem 1 Punkt gemäss DZV auch allfällig verfügte SPe3-Punkte. Die beiden Vorgaben werden nicht kumuliert. Eine Massnahme, etwa ein vollständig begrünter Pufferabstand, kann folglich für beide Anforderungen angerechnet werden.

Bei der Drift muss neben der Einhaltung allfälliger SPe3-Driftabständen zu Gewässern gemäss DZV im Feld zu jedem Zeitpunkt eine Risikoreduktion um eine Stufe erzielt werden. Praktisch erreicht man dies pauschal mit Injektordüsen bei maximal 3 Bar Sprühdruck. Für höhere Durchflussmengen oder Fahrgeschwindigkeiten, etwa zur Applikation von Kontaktmitteln oder bei umfangreichen Lohnarbeiten, wird diese Anforderung auch durch eine 75%-Driftreduktion gemäss Sprühtabelle des Julius Kühn-Instituts (JKI) realisiert.

Länge der Düse und optimaler Druck

Jürgen Winter, Fachberater der Firma Lechler, sprach in seinem Referat über Düsen. Er vermittelte Tipps und Tricks, wie mit einfachen Massnahmen die Qualität der Arbeit verbessert werden kann. Um Abdrift zu vermindern, sind die Landwirte angehalten, die PSM mittels grösseren Tropfen auszubringen. Dies kann mit langen Düsen besser erreicht werden. Somit kann auch mit höherem Druck gefahren werden. Als Faustregel nannte er: «Die Länge der Düse entspricht in etwa dem optimalen Druck». Jürgen Winter empfiehlt, um die biologische Wirksamkeit von PSM sicherzustellen, die Wassermenge zu erhöhen. Damit wird die Verteilung auf der Pflanze auch bei Kontaktmitteln sichergestellt. Dafür ist eine grössere Düse notwendig oder es muss langsamer gefahren werden.

Spritzentest

Natanael Burgherr vom SVLT erläuterte häufig gestellte Fragen beim Spritzentest. Er stellte ein entsprechendes Merkblatt vor, das auf www.agrartechnik.ch unter ‘Spritzentest’ zu finden ist. 

Erneuerungen Fachbewilligung

Über die Erneuerungen bei der Fachbewilligung zum Kauf und Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln informierte Roman Engeler, Direktor vom SVLT. Die Fachbewilligung wird künftig in einem digitalen, schweizweit zentralen Register erfasst und ist fünf Jahre gültig. Mit Weiterbildungen kann die Fachbewilligung jeweils um 5 Jahre verlängert werden. Diese revidierte Verordnung tritt am 1.1.2026 in Kraft. Danach können Personen, die über keine Fachbewilligung verfügen, eine solche nur mit einer Weiterbildung und anschliessender Prüfung erwerben. Bereits ausgestellte Fachbewilligungen bleiben bis am 31.12.2026 gültig. Wer eine Fachbewilligung vor 2026 erworben hat und sie über weitere fünf Jahre behalten möchte, muss sie zwischen dem 1.1.2026 und dem 30.6.2026 im digitalen Register erfassen. 

Text: ub, Simon Binder  

 

https://youtu.be/Ue1yy-zgB-c?si=xjUaC3WLoxExyUiU