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Fru00fcher Befall an Birnen fu00fchrt zu starker Deformation von Fru00fcchten (links). Saugen Marmorierte Baumwanzen relativ kurz vor der Ernte an den Fru00fcchten, entstehen kleine Einbuchtungen mit steinigen Zellen. (rechts). Solche Birnen ku00f6nnen nicht mehr verkauft werden.>

Marmorierte Baumwanze: Rückblick Saison 2020

Merkblatt Nr. 6 der Obstfachstellen SG, TG, ZH und Tobi Seeobst AG vom 1.10.2020

Nach den vielen Schäden im 2019 hatten wir mit dem Schlimmsten gerechnet für die Saison 2020. Allerdings hatten die Produzenten Glück und es gab weniger Schäden. Grund dafür dürfte sein, dass die Marmorierte Baumwanze im heissen 2018 zwei Generationen machte. Somit gingen viele Wanzen in die Überwinterung und verursachten 2019 grosse Schäden. 2019 kam es nur zu einer Generation dementsprechend starteten die Marmorierten Baumwanzen in kleinerer Population ins 2020. Hinzu kam die Kälteperiode im Juni welche die Entwicklung ebenfalls bremste. So konnte die Marmorierte Baumwanze 2020 in der Ostschweiz nur eine vollständige Generation bilden.

Dies führte dazu, dass in diesem Jahr die Schäden bei Birnen allgemein geringer ausfielen, auch wenn einzelne Betriebe wiederum umfangreichere Schäden beklagten. Bereits 2019 kam es in einigen Apfelanlagen zu geringen Schäden. 2020 konnten wir erneut Schäden auf Äpfeln feststellen. Hier fanden wir bis jetzt jedoch nur vereinzelte Schäden. Auch 2020 fanden wir auf anderen Kulturen wie beispielsweise Trauben und Aronia viele Marmorierte Baumwanzen.

Fazit aus den Feldversuchen

Die durchgeführten Versuche mit den zugelassenen Insektiziden haben bestätigt, dass eine Teilwirkung besteht und das die Larven bis und mit 3. Stadium am empfindlichsten sind. Diese Teilwirkung gilt auch für überwinternde Adulte aus dem Vorjahr. Ab dem 4. Nymphenstadium ist die Wirkung aber ungenügend. So kann je nach Situation mit den zum richtigen Zeitpunkt ausgebrachten Insektiziden der Druck reduziert werden.

Dies zeigt, dass eine Allgemeinverfügung auch für 2021 notwendig ist. Die Branche ist diesbezüglich aktiv. Ebenfalls wird die Freilassungszulassung für den natürlichen Gegenspieler - die Samuraiwespe - für nächstes Jahr beantragt.

Blick in die Zukunft

Die Wanzen werden uns und die Produktion weiterhin beschäftigen. Die Fachstellen der Ostschweiz und Agroscope werden in einem Interreg Projekt gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland und Österreich forschen und nach Strategien suchen, um die Wanzenproblematik in den Griff zu bekommen. Ebenfalls läuft die kantonale Zusammenarbeit weiter und wir werden Sie auch 2021 auf dem Laufenden halten.