Kalter Frühling bremste das Zuckerrüben-Wachstum
Aktuelles aus dem Feld
Die Unterschiede zwischen den Regionen und den Saatzeitpunkten ist deutlich ersichtlich. Die teilweise klumpigen und grobscholligen Saatbeete haben den Aufgang etwas verzögert. Dort wo die Pille nicht optimal abgelegt werden konnte, kann es zu einer verzögerten Auflaufwelle kommen. Trotzdem kann ein erstes sehr positives Fazit gezogen werden, die Aufgangszahlen sind positiv zu werten. Nun gilt es die vorhandenen Zuckerrüben je nach Stadium gegen aufkommende Schädlinge zu schützen. So sind im Mittelland bereits Zuckerrüben im 4-6 Blatt zu finden. In der Ostschweiz sind die Zuckerrüben im Keimblatt bis im 4-Blatt zu finden. Die Erdflöhe sind nach der Kälteperiode wieder sehr aktiv und haben regional zu vermehrten Schabstellen mit erheblichen Schäden geführt. Solange die Laubblätter wenig Schaden aufweisen, ist noch Hoffnung vorhanden. Wichtig ist, dass das Rübenherz intakt bleibt. Augenfällig ist, dass das Herbizid leider vielerorts zu verstärktem Stress führte und weitere Schäden in Form von «Verbrennungen» zu beobachten sind. Weitere Schädlinge wie Schnecken sind ein untergeordnetes Problem. Blattläuse wurden bis anhin noch keine gefunden. Nach dem warmen Winter ist aber mit einem Auftreten in den kommenden Wochen zu rechnen. Folgen Sie den Anweisungen der Fachstelle und den kantonalen Behörden und spritzen Sie die grüne Blattlaus erst nach einem entsprechenden Aufruf.
Herbizide
Das nasse und kalte Wetter hatte nicht nur Schlechtes mit sich gebracht. So sind neben den Zuckerrüben die Unkräuter und Ungräser ebenfalls nur zögerlich gekeimt. Die letzte Woche mit den warmen Temperaturen brachte eine neuerliche Keimwelle hervor. Dort wo beizeiten eine Herbizidbehandlung durchgeführt wurde, haben die Bodenherbizide ihren Job erledigt und super gewirkt. Dies ist vor allem in früh gesäten Lagen zu beobachten, wo bereits vor Ostern gesät wurde. In den kommenden Wochen gilt es ein gesundes Gemisch zwischen intensiven Herbizidsplits mit diversen Zusätzen und der Zuckerrübengrösse zu finden. Vor allem in klassischen Parzellen mit stark vom Erdfloh geschädigten Pflanzen gilt es vorsichtig zu sein. Nehmen Sie in extremen Fällen Rücksprache mit der Fachstelle oder ihrem Pflanzenschutzmittelberater. In Conviso Smart Zuckerrüben muss auf die Zuckerrübengrösse keine Rücksicht genommen werden. Die 2-malige Applikation mit 0.5l/ha Conviso One und 1.0l/ha Mero (Öl) kann bedenkenlos durchgeführt werden. Es ist wichtig, dass die Zuckerrüben während der konkurrenzschwachen Phasen (2-8 Blatt der Zuckerrüben) unkrautfrei sind.
Blattlausmonitoring
Die Fachstelle führt in Zusammenarbeit mit den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen das Monitoring gegen die grüne Blattlaus durch. Bis anhin wurden in der Deutschschweiz noch keine Blattläuse gefunden resp. eine Bekämpfungsschwelle überschritten. Sollte in den kommenden Wochen eine Bekämpfung nötig werden, wird per SMS und über die APP Betaswiss eine entsprechende Warnung versendet. Es stehen wiederum die drei Wirkstoffe Acetamiprid (Gazelle SG, Oryx Pro ect.) Flonicamid (Tepekki) und Spirotetramat (Movento SC) zur Verfügung. Je nach Zeitpunkt und Intensität des Auftretens, kann die Strategie regional unterschiedlich ausfallen. Dabei ist es wichtig, dass die Ausbreitung des Virus verhindert wird. Gegen die schwarze Blattlaus kann nach dem Erreichen der Bekämpfungsschwelle (80% der Pflanzen im 6-Blatt mit Blattläusen) selbstständig behandelt werden. Bei der Anwendung mit Pirimicarb (100-150g/ha) ist darauf zu achten, dass die Tagestemperatur 15 Grad erreicht. Das Produkt wirkt über die Gasphase und benötigt somit nach der Applikation in den Vormittagsstunden genügend Wärme. Wir empfehlen gewisse Sektoren abzuschalten, so dass die Nützlinge nicht komplett abgeräumt werden respektive keine Nahrung mehr finden und ausfliegen. Sowohl die Nützlinge und als auch Pirimicarb kann eine Unterstützung gegen die Bekämpfung der grünen Blattlaus sein.
Aussichten
Trotz dem zögerlichen Start versprechen die kommenden Wochen positives. Die Zuckerrüben haben ein grosses Kompensationsvermögen und werden den kleinen eingehandelten Rückstand wieder wettmachen. Sollten Sie mit ihren Beständen unzufrieden sein, steht ihnen die Fachstelle gerne für eine Beratung zur Verfügung.