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Je nach Bodenart haben die Zuckerru00fcben unter den vergangenen Hitzewochen mehr oder weniger gelitten.>

Hitzestress – auch bei Zuckerrüben

Die Zuckerrüben litten vielerorts, vor allem auf leichten und kiesigen Böden, unter der Trockenheit. Die Niederschläge vom vergangenen Wochenende waren wohltuend und kamen zum richtigen Zeitpunkt. Die Trockenheit hatte aber auch ihre Vorteile, so sind die Blattflecken aktuell ein geringeres Problem.

Allgemein

Das Warten auf Niederschläge hatte letzte Woche endlich ein Ende. Die Zuckerrüben haben das Wasser benötigt, litten sie doch vielerorts unter der enormen Hitze. Dennoch wachsen die Zuckerrüben erfreulich weiter. Dank ihrer tiefen Pfahlwurzel, mit welcher sie dieses Jahr in sehr tiefe Bodenschichten vorgedrungen ist, litten die Zuckerrüben weniger als andere Kulturen unter diesen Bedingungen. In schweren Böden stehen die Rüben nach wie vor sehr schön, auf kiesigen Standorten ist das Laub teilweise abgestorben und verdorrt. Bei solchen Parzellen wird es zum Neuaustrieb kommen. Dort wo die Zuckerrüben noch schön da stehen, sind dementsprechend grosse Rüben darunter. Die Blattflecken haben sich noch nicht sehr weit ausgebreitet. Man findet noch praktisch keine grösseren Herde. Niederschläge und die tieferen Temperaturen könnten die Situation verändern. Es ist dennoch nicht mit einer starken Ausbreitung zu rechnen. Dort wo die zweite Applikation noch nicht gemacht wurde, kann jetzt bei guten Bedingungen falls nötig, gut behandelt werden. 

Kiesnest
Vorwiegend auf leichten und kiesigen Standorten haben die Zuckerrüben stärker gelitten und das Laub abgelegt.
Schlafende Rüben
Je nach Bodenart haben die Zuckerrüben unter den vergangenen Hitzewochen mehr oder weniger gelitten.

 

Die Gründüngen sind vielerorts im Boden und die Vorbereitungen für das kommende Rübenjahr sind somit vorerst abgeschlossen. Die Stoppelbearbeitung konnte dieses Jahr unter guten und trockenen Bedingungen erfolgen, so dass nächstes Jahr nicht mit strukturellen Problemen zu rechnen ist. 

Weiter findet man nach wie vor immer noch diverse Parzellen mit Schosserrüben. Diese sollten in einem letzten Durchgang nochmals gezogen und dann im Hausmüll entsorgt werden. Schosser die später kommen, können stehen gelassen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese reife Samen bilden, ist gering. Ein rigoroses Entfernen der Schosser ist in den Sorten Smart Belamia, Smart Arosa und Smart Manja Pflicht. Um die Technologie auch in Zukunft nutzen zu können, ist die Vorsichtsmassnahme essenziell. 

Für all diejenigen, welche bereits Sorgen um Futterreserven haben, können in den Fabriken oder über die Vertriebspartner noch Schnitzel beziehen. Schnitzel eignen sich vor allem für Milch- und Mastbetriebe. Sie enthalten wertvolle und hochverdauliche Restkohlenhydrate welche sehr schmackhaft sind. Die Schnitzel bringen in der Fütterung nur Vorteile mit sich und werden Dank ihrem hohen MJ NEL auch immer wieder gerne mit Kraftfutter verglichen. Es gibt noch einige Restposten aus dem Anbau 2021, welche aktuell als Ballen gekauft werden können. 

ZR-Schnitzel
Zuckerrübenschnitzel eignen sich in jeder Ration optimal. Wer Rüben anbaut, hat ein Vorzugsrecht.

 

Blattgesundheit

Die Blattgesundheit ist nach wie vor sehr gut. Dank der heissen Temperaturen und der damit geringen Ausbreitung der Blattflecken stehen die Rüben nach wie vor sehr grün da. Neben dem Wetter spielt auch die Sortentoleranz eine entscheidende Rolle. Dank hervorragender Züchtung konnten in den letzten Jahren Sorten aufgenommen werden, die über ein deutlich besseres Toleranzniveau verfügen. Dank diesem Fortschritt ist es möglich, das Sporenvolumen zusätzlich zu drosseln, was zu tieferen Infektionszahlen führt. Bei Sorten wie Escadia KWS, Novalina KWS oder Smart Belamia KWS kann der Spritzintervall getrost auf 4-6 Wochen verlängert werden. Je nach Spritzstart und Rodetermin, kann es durchaus sein, dass dieses Jahr zwei Behandlungen ausreichend sind. Bei Fragen steht Ihnen die Fachstelle gerne beratend zur Seite. Der Einsatz von Kupfer gilt es im generellen bei Behandlungen im August zu überdenken. Wo nicht zwingend nötig, kann auf den Zusatz von Kupfer verzichtet werden. Beachten Sie zudem gemäss Vorschriften, dass zwischen der letzten Behandlung und der Ernte mindestens 6 Wochen liegen. 

Anbau 2023

Zuckerrüben sind in aller Munde. Dank der Preiserhöhung und den guten agronomischen Fortschritten bleibt die Zuckerrübe eine wichtige Kultur im inländischen Ackerbau. Keine Kultur (ausser Kartoffeln) erreichen einen vergleichbaren Deckungsbeitrag. Wegen des Krieges in der Ukraine und teilweise schlechten Ernten auf der ganzen Welt stieg der Weltzuckerpreis enorm an. Die Preise scheinen sich auf einem hohen Niveau zu stabilisieren, was für die Zukunft erfreuliche Aussichten darstellt. Dank dem Einzelkulturbeitrag von 2100 CHF (IP-Suisse und Bio 2300 CHF) und dem Grenzschutz sind stabile Preise garantiert. Die vielen agronomischen Vorteile der Zuckerrüben rechtfertigen ihren Anbau in der Schweiz und sollten weiterhin ihren Platz hierbehalten. Dafür braucht es aber eine stabile Rübenanbaufläche, welche sich optimalerweise weiter ausdehnen lässt. Möchten Sie also ihre Fläche ausdehnen, wieder einsteigen oder gar neu damit anfangen, ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Zuckerbranche ist auf jede Hektare angewiesen und eine Abnahme ihrer produzierten Zuckerrüben ist garantiert. Bei agronomischen Fragen steht Ihnen zudem mit der Fachstelle ein kostenloser Beratungsservice zur Verfügung. Wurde Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich unumgänglich telefonisch bei einer der beiden Fabriken.