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HF-Weinbautechnik: Weiterbildung mit viel Praxisbezug

Im November 2023 beginnt am Strickhof ein neuer Durchgang der HF Weinbautechnik. Lehrgangsleiter Claude Gerwig erklärt im Interview, welche beruflichen Perspektiven die Weiterbildung eröffnet.

An wen richtet sich die Höhere Fachschule Weinbautechnik?

Claude Gerwig: Die Ausbildung richtet sich an Berufsleute, welche eine praktische Grundausbildung im Weinbau absolviert haben und auf Praxisjahre zurückblicken und vorhaben, zukünftig eine Unternehmung in der Weinbrache weiterzuentwickeln. 

Was zeichnet die Weiterbildung aus?

Die Weiterbildung ist berufsbegleitend und auf Praktiker/innen der Deutschschweiz ausgerichtet. Ein wichtiges Plus der Weiterbildung ist das Netzwerk von Berufsleuten, welches sich für alle Absolventen mit den Klassenkollegen und den Lehrkräften erschliesst. 

Bei der HF Weinbautechnik wird grosser Wert auf Praxisnähe gelegt. Wie zeigt sich das konkret?

Die Lehrkräfte der Produktionstechnik sind in der Regel Praktiker/innen in ihrem Fach und verbinden die Inhalte mit Beispielen aus der Praxis der Deutschschweiz. Der Lehrgang orientiert sich an der Praxis mittels Exkursionen und Fachreisen, aber auch alle studentischen Arbeiten basieren auf Fragestellungen der Praxis. Es ist uns ein Anliegen, dass die eigenen betrieblichen Herausforderungen in diesem Lehrgang Schritt für Schritt angegangen werden können. 

Welche beruflichen Perspektiven eröffnen sich mit einem Abschluss der HF Weinbautechnik?

Die Ausbildung legt eine profunde Grundlage zur Führung eines Weingutes oder eines Betriebszweiges in der Weinbranche. Absolvierende der HF Weinbautechnik werden zur Führung des Kellers oder des Betriebszweigs Traubenproduktion oder auch zur Führung eines Weinguts laufend gesucht.

Wo liegen die Schwerpunkte der dreijährigen Weiterbildung?

Der Lehrgang orientiert sich am Ziel, nach dieser Weiterbildung ein Weingut erfolgreich führen und weiterentwickeln zu können. In dieser Hinsicht sind die Schwerpunkte in ausgesuchten Themen der Produktionstechnik und in allen Disziplinen der Betriebswirtschaft zu finden. Wichtig ist uns, dass die unterschiedlichen Inhalte und Erkenntnisse auch verknüpft und angewandt werden können – zum Beispiel in Form von Fallbeispielen, kurzen praktischen Anwendungen oder studentischen Vertiefungsarbeiten.

Kann ich neben der Höheren Fachschule Weinbautechnik weiterarbeiten?

Eine Anstellung von mindestens 50 Prozent ist sogar Bedingung zur Aufnahme in den Lehrgang. Die Ausbildung findet lediglich an Freitagen und Samstagen in den Monaten November bis Juli statt. Ausserdem ist Ende Januar auch eine Intensivwoche und im Sommer eine mehrtägige Fachreise auf dem Programm. Insgesamt werden pro Jahr rund 500 Lektionen vermittelt. Alle weiteren Inhalte sind im Selbststudium in studentischen Arbeiten selbstständig zu erarbeiten. 

Interview: Michael Wahl

Infobox:

Infoanlass am Donnerstag, 2. Februar 2023, um 19 Uhr am Strickhof Wädenswil. Ausbildungsstart ist der 3. November 2023. 
Weitere Informationen unter www.hf-weinbau.ch.

Claude Gerwig
Claude Gerwig, Lehrgangsleiter 
HF Weinbautechnik

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Porträt

Rüstzeug für die Unternehmensführung

Leo Neukom aus Wil ZH hat die Weiterbildung zum Weinbautechniker HF abgeschlossen. Der gelernte Weintechnologe erzählt, wovon er am meisten profitieren konnte.

«Ich habe von 2017 bis 2020 die Weiterbildung zum Weinbautechniker HF absolviert, um mich auf die Übernahme unseres Familienbetriebs vorzubereiten. Vor einem Jahr konnte ich nun zusammen mit meinem Bruder Tony den Betrieb von meinen Eltern übernehmen. Als erste Ausbildung habe ich eine Lehre als Schreiner abgeschlossen und danach als Zweitausbildung eine Lehre als Weintechnologe. Nachfolgend arbeitete ich auf dem elterlichen Betrieb. So konnte ich mir auch Erfahrungen und Wissen im Rebbau aneignen. Als die Betriebsübergabe ein Thema wurde, wollte ich mir das nötige Rüstzeug aneignen, um ein solches Unternehmen zu führen. Zudem bot mir die Weiterbildung die Gelegenheit, die theoretischen Grundlagen im Rebbau zu ergänzen. 

Bei der Weiterbildung zum Weinbautechniker habe ich enorm viel vom Modul Unternehmensführung profitieren können. Unter anderem mussten wir alle eine Betriebsstudie mit Businessplan erarbeitet. Dies war zwar sehr aufwendig, jedoch konnte ich die Betriebsübergabe in die Betriebsstudie miteinfliessen lassen, was uns bei der eigentlichen Übergabe eine grosse Hilfe war. Zudem konnten wir mit dem Businessplan zur Bank gehen und damit die Finanzierung aufgleisen. 

Weiter habe ich bei der Weiterbildung wertvolles Wissen in Marketing, im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern und in der Mitarbeiterführung lernen dürfen. Zudem konnte ich durch die Vorträge vor der Klasse an meinem persönlichen Auftritt feilen und damit Selbstsicherheit gewinnen. Heute fällt es mir leicht, Besucherinnen und Besuchern unseren Betrieb und die Weine vorzustellen. Hilfreich fand ich auch, dass ich das viele in der Lehre angeeignete Wissen mit der Weiterbildung wieder auffrischen und vertiefen konnte. Nun ist alles wieder viel präsenter. In guter Erinnerung werden mir auch die vielen Gespräche mit meinen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden bleiben. Der Austausch mit ihnen war für mich sehr wertvoll.»

Aufgezeichnet von Ursina Berger

 

Leo Neukom
Leo Neukom