Feuerbrand: Typische Schäden, die man mit Feuerbrandsymptomen verwechseln kann.
In der nachfolgenden Auflistung von Bildern sind jeweils Schäden abgebildet und beschrieben, die Feuerbrandsymptomen (jeweils rot eingerahmt) zum Verwechseln ähnlich sehen.
Birnentriebwespe
Befall durch die Birnentriebwespe kommt relativ häufig vor. Nach der Eiablage der Birnentriebwespe biegt sich der Trieb bogenförmig nach unten ab. Gleichzeitig verfärben sich die Blätter schwarz-braun. Im Gegensatz zum Triebbefall durch Feuerbrand (rot eingerahmt), geben die spiralförmig angelegten Einstichstellen der Birnentriebwespe (grün eingekreist) schnell Entwarnung, dass es sich hier nicht um Feuerbrandbefall handelt.
Auch wenn der Schädling nur wenig Schaden anrichtet und deshalb nicht vorbeugend bekämpft werden muss, führt das charakteristische Befallsbild jedes Jahr zu Falschmeldungen, dass Birnbäume von Feuerbrand befallen sind. Das Entfernen der Triebe ist als Bekämpfungsmassnahme ausreichend.
Apfeltriebstecher
Befall durch den Apfeltriebstecher kommt relativ selten vor und richtet auch nur wenig Schaden an. Der Apfeltriebstecher legt seine Eier in den Trieb ab, was zum Absterben der Triebspitze führt. Diese biegt sich bogenförmig nach unten. Im Gegensatz zum Feuerbrand-Triebbefall (rot eingerahmt), fehlt aber immer der Bakterienschleim. Zusätzlich kann man beim genauen Hinsehen unterhalb der Biegung die Einstichstelle des Apfeltriebstechers finden.
Das Entfernen der Triebe ist als Bekämpfungsmassnahme ausreichend.
Birnenblütenbrand
Birnenblütenbrand ist in Birnenanlagen ein häufiges Problem, da es zur verstärkten Berostung der Früchte führt. Bereits unmittelbar nach dem Abblühen sind aber eher selten Symptome wie hier abgebildet zu sehen.
Birnenblütenbrand sieht optisch dem Feuerbrandbefall zum verwechseln ähnlich. Um sicher zu sein, dass es sich bei diesem Symptom nicht um Feuerbrand (rot eingerahmt) handelt, führt man am besten einen Agristrip-Schnelltest durch.
Monilia
Moniliabefall kann gerade bei stark anfälligen Apfelsorten (James Grieve, Cox-Orange, ...) auf Hochstammbäumen während dem Sommer zu ausgeprägtem Befall mit duzenden braunen Trieben führen.
Selten findet man auf dem gleichen Baum gleich Monilia und Feuerbrand, wie bei einem Baum der Apfelsorte "Blauacher Wädenswil" im Jahr 2015. Im direkten Vergleich ist deutlich zu erkennen, dass sich das Laub beim Feuerbrand dunkelbraun verfärbt und "ledrig" wirkt. Bei Moniliabefall bleibt das Laub jedoch hellbraun und ist brüchig.
Schneidet man die Rinde unterhalb der befallenen Stelle - am Übergang zwischen Totem und lebenden Gewebe - weg, ist der Übergang bei Moniliabefall scharf abgegrenzt. Bei Feuerbrand ist der Übergang im Gegensatz dazu fliessend und zeigt neben helleren Brauntönen fast immer einen orangefarbenen Stich.