Ernteverspätung mit Stroh in Erdbeeren
Nutzen Sie die idealen Bedingungen mit möglichst kalten oder gefrorenen Böden
Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:
- Für die Verspätung mit Stroh wählen Sie gesunde, möglichst zweijährige Bestände, der mittelspäten Sorten wie Elsanta, Sonata, Florence, Kimberly und andere. Idealerweise werden die Pflanzen vor der Abdeckung schon ausgeputzt.
- Der Bestand sollte möglichst unkrautfrei sein, Herbizid-Massnahmen müssen abgeschlossen sein.
- Eventuell vorhandener Mäusebefall muss vor der Strohauflage bekämpft werden.
- Zum Zeitpunkt der Strohauflage sollte der Boden möglichst durchgefroren sein. Optimal ist es, die Strohauflage zum Ende einer Frostperiode auszubringen (wenn der Boden am kältesten ist).
- Das Feld muss komplett mit Stroh bedeckt sein.
Bringen Sie mindestens 60 Rundballen (ca. 15 t) pro Hektar aus. Das verwendete Stroh sollte dabei möglichst langstrohig sein, um ein Verschlämmen der Kulturen zu verhindern. - Die Spätsorte `Malwina´ reagiert durchaus empfindlich auf zu große Strohmengen. Hier sollte die Menge auf etwa 30-40 Rundballen pro Hektar beschränkt werden und das Stroh möglichst zwischen den Reihen und nicht bzw. nur im geringen Maße auf die Rhizome ausgebracht werden.
- Achten Sie auf gute Bedeckung auch der Reihen, ggf. ist entsprechend nachzuarbeiten. Gegen Wind und Freikratzen durch Krähen und Tauben hilft eine Abdeckung mit Hagelschutznetzen.
- Im April muss die Abdeckung von der Reihe (auf den Pflanzen) entfernt werden, um dann wieder ein normales Wachstum sicher zu stellen.
Je nach Witterung, lässt sich im Schnitt der Jahre mit diesem Verfahren eine Ernteverspätung von ca. 4 bis 7 Tagen erzielen.
Beachten Sie die möglicherweise reduzierte Fruchtgrösse und den dementsprechend geringeren Ertrag, der durch die Abdeckung entstehen kann.
Publikation vom 11.1.2021 im Obst-Info Zürich Nr. 2/2021