Erfolgreiche Saat geht zu Ende
Die Rübensaat
Die Rübensaat fand dieses Jahr etwas früher als in den vergangenen Jahren statt. Dank dem schönen März und der anhaltenden Bise waren die Böden bereits ab Mitte März gut befahrbar. Auf Feldern, welche erst im Frühling die Grundbodenbearbeitung gemacht wurde, war die Feuchtigkeit teilweise schneller weg als auf Feldern mit Winterfurche oder in Mulchsaaten. Dennoch war die anhaltende Trockenheit für die wenigsten Feldern ein Problem, die Pillen konnten, wenn die Bodenbearbeitung nicht zu tief erfolgte, fast überall auf die feuchte Bodenschicht abgelegt werden. In manchen Fällen musste etwas tiefer gesät werden als die angestrebten 2-3cm Ablagetiefe. Niederschläge wären in der aktuellen Situation hilfreich, aber noch kein Grund zur Sorge. Die Zuckerrüben machen, sobald sie gekeimt sind, rasch eine tiefe Pfahlwurzel und erreichen so die verbleibende Winterfeuchte immer. Grundsätzlich sind trockene Frühjahre am Ende immer gut – so war es mit der extremen Apriltrockenheit 2020 ebenfalls eines der erfolgreichsten Rübenjahre seit 2014. Die Gefahr von einem mehrstufigen Aufgang droh aber dennoch, wenn die Pillen nicht überall genügend Feuchtigkeit erhalten.
Schädlinge
Wie in den letzten Jahren darf mit einer guten Wirkung von Force gerechnet werden. Es ist dennoch wichtig, dass die Zuckerrüben den Schädlingen davon wachsen können. Bei anhaltender Trockenheit dürften Schnecken eine untergeordnete Rolle spielen. Der erste bekämpfungswürdige Schädling wird der Erdfloh sein. Felder in der Nähe von Hecken und Waldrändern dürften wieder besonders gefährdet sein. Diese Felder sind genaustens zu kontrollieren und bei Überschreitung der Bekämpfungsschwelle (Keimblatt 50% und 2-4Blatt 80% befallene Pflanzen -> erst dann darf mit Sonderbewilligung behandelt werden!) zu bekämpfen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zuckerrüben, vor allem die Smart Sorten, mehr Schäden ertragen als die Bekämpfungsschwelle vorsieht. Zudem spielt die Witterung einen grossen Einfluss. Regnet es in regelmässigen Abständen, so werden die Erdflöhe abgespült und richten einen geringeren Schaden an. Sollte es aber über eine längere Zeit trocken bleiben, ist eine Insektizidbehandlung eine mögliche Alternative. Ab dem 2-Blattstadium der Zuckerrüben ist der Schaden durch den Erdfloh zu vernachlässigen. Weiter ist auf Grund des milden Winters mit einer hohen Anzahl an Blattläusen zu rechnen. Gemäss aktuellen Berechnungen von Agroscope ist mit einem Einflug ab Ende April zu rechnen.
Herbizideinsatz
Mit früherem Saattermin wir oftmals eine zusätzliche Herbizidbehandlung nötig. Achten Sie dabei darauf, dass 2-3 Wochen nach der Saat der erste Split im klassischen Anbau gesetzt wird und wenn nötig auf 4 Splits umgestellt wird. Wichtig dabei ist, dass am Schluss der Herbizidbehandlungen zwischen 4-5l/kg/ha (z.Bsp. 1.5l/ha – 1.5l/ha – 2.0l/ha) ausgebracht wurden. Bei den Kontaktherbiziden muss vor allem auf die Unkrautzusammensetzung und die Umweltbedingungen geachtet werden. Abzüge oder Zuschläge von bis zu 50% von der Basismenge können nötig sein. Bei der ersten Behandlung auf leichten oder sauren Böden ist auf das Beimischen von Dual, Spectrum, Tanaris und Venzar zu verzichten. Herbizidsplits werden meist nach 10-14 Tagen zwei bis drei Mal wiederholt. Je nach Wetterlage kann dies aber auch zu Abweichungen kommen. Ab dem zweiten Split und je nach Trockenheit/Unkrautgrösse empfehlen wir zusätzlich vermehrt auf Kontaktwirkstoffe wie Debut oder Lontrel zu setzen. Wichtig dabei ist, dass eine Tagestemperatur von 15 Grad und mehr erreicht wird.
Bei den Conviso Smart Rüben ist speziell auf den weissen Gänsefuss zu achten. Erreicht dieser das 2-(4) Blattstadium, ist eine Behandlung angezeigt. Für eine erfolgreiche Bekämpfung bei allen Bedingungen hat sich gezeigt, dass eine Aufteilung der gesamten Menge auf 2x 0.5l/ha am erfolgreichsten ist. Die zweite Behandlung erfolgt dann in einem Abstand von etwa 14 Tagen. Bei allen Behandlungen wird empfohlen 1.0 l/ha Mero beizumischen. Bodenfeuchtigkeit erhöht die Wirkung von Conviso One deutlich.