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Milch-Tag 2024>

Entzündungen durch geschwächtes Immunsystem

Am gut besuchten Fachtag zum Thema «Eutergesundheit» zeigten Experten aus der Veterinärmedizin und der Praxis zeigte auf, welche Faktoren die Gesundheit des Euters beeinflussen.

Der Strickhof Milch-Tag vom 26. Januar stiess bei den Landwirtinnen und Landwirten auf grosses Interesse. Das Team Tierhaltung organisierte unter der Leitung von Matthias Schick und Karin Häcki sowie unterstützt von den angehenden Agrotechnikern, eine reich an Wissen gefüllte Tagung zum Thema «Eutergesundheit», die auch online mitverfolgt werden konnte. Zudem bot der Anlass die Gelegenheit, Fragen an die Referierenden zu richten und sich mit Berufskollegen auszutauschen.

Immunsystem braucht Energie

Josef Gross von der Abteilung Veterinär-Physiologie der Universität Bern erklärte, wie es zu Entzündungen im Euter – einer Mastitis - kommen kann und wie die Risiken reduziert werden können. Viele Mastitiserkrankungen treten in der Frühlaktation auf. Während die Milchleistung nach der Geburt rasch ansteigt, erhöht sich der Futterverzehr nur zaghaft. Dies resultiert in einer negativen Energiebilanz, Körperfettabbau und nicht zuletzt einer erhöhten Stoffwechselbelastung. Rund um die Abkalbung arbeitet das Immunsystem bereits reduziert. Kommt nun ein Energiemanko hinzu, haben Erreger ein leichtes Spiel. Auch Klauenprobleme und die damit verbunden Schmerzen beeinträchtigen die Futteraufnahme negativ. 

Josef Gross: «Es ist darauf zu achten, dass die Tiere nach dem Abkalben qualitativ hochwertiges und schmackhaftes Futter vorgelegt bekommen.» Dadurch sei die Chance höher, dass die Tiere genügend Energie aufnehmen. 

Zufrieden mit Gesundheitsmonitoring

Landwirt Jörg Büchi aus Hofstetten gewährte den Teilnehmenden Einblick in seinen Betrieb und seine Melkgewohnheiten. Bei seinen 30 Milchkühen setzt er seit zwei Jahren ein Gesundheitsmonitoringsystem ein, das die Körpertemperatur, die Wiederkauaktivität und die Bewegung der Tiere misst. «Ich würde das System nicht mehr hergeben», sagt er. Ist die Körpertemperatur einer Kuh erhöht, erhält er auf seinem Smartphone eine Meldung und er kann darauf reagieren. Seither setze er öfter den Schalmtest und die Eutersalbe ein, wodurch er den Antibiotikaverbrauch bei seinen Tieren reduzieren konnte.

Weiter informierte Bestandestierarzt Beat Berchtold aus dem Kanton Bern, mit welchen Euterproblemen er bei seiner täglichen Arbeit konfrontiert wird, wo die Gründe liegen und wie diesen vorgebeugt werden kann. Tierärztin Michèle Bodmer von der Wiederkäuerklinik Universität Bern referierte zum Thema Mastitismanagement, wie dies beim Einzeltier und auf Herdenebene angegangen und verbessert werden kann. 

Blick in die Versuchstätigkeit

Beim Postenrundgang im zweiten Teil der Tagung stellte Praktikantin Victoria Müller von der Universität Hohenheim verschiedene smarte Monitoringsysteme vor, die beispielsweise die Gesundheit oder die Fruchtbarkeit überwachen oder den Standort der Tiere bestimmen. Auch die Lernenden der Agrotechnikerklasse kamen zum Einsatz: Sie stellten ihre Versuche mit Temperatur- und Klimamessgeräten im Stall vor (THI-Index), zeigten, wie sauber Robotersysteme die Ställe entmisten und wie mit dem vom Strickhof angeschafften NIRS-Gerät verschiedene Futtermittel auf deren Inhaltsstoffe analysiert werden können. 

Text: Ursina Berger

 

Milch-Tag 2024
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