Einmachen – lohnt sich das
Immaterielle Werte
Wenn man zum Besuch die hausgemachte Konfitüre mitbringt, ist das viel persönlicher als eine Schachtel Pralinen. Ein Vorrat erweist sich als hilfreich bei Zeitmangel oder wenn unerwartet Gäste kommen. Bei der eigenen Konservierung kann bewusst auf Zusatzstoffe verzichtet werden. Die Kinder erleben von der Produktion über die Ernte bis zur Verarbeitung der eigenen Produkte alles hautnah. Durch die mehrmalige Verwendung der Verpackung (Gläser, Flaschen) wird Abfall vermindert. Dies nur einige Beispiele, die für die Produkteverarbeitung sprechen.
Der finanzielle Aspekt
In der Bäuerinnenausbildung wird neben dem Fachwissen in der Produkteverarbeitung auch die finanzielle Seite betrachtet. Nicht in jedem Fall lohnt es sich wirklich, etwas selber zu verarbeiten. Vor allem dann, wenn die Bäuerin keine Zeitreserven mehr hat, empfiehlt es sich, die Vor- und Nachteile der Eigenproduktion zu vergleichen.
Mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung kann der Deckungsbeitrag pro Stunde errechnet werden. Die Kosten der Eigenproduktion werden berechnet und mit einem gleichwertigen Produkt aus dem Laden verglichen. Werden für die Zubereitung spezielle Geräte angeschafft wie Einkochtopf, Dörrgerät etc. müssen diese Kosten in die Berechnung einfliessen. Der Deckungsbeitrag d.h. der Gewinn, den man pro Arbeitsstunde erzielt, dient als Entscheidungsgrundlage. Ist dieser Deckungsbeitrag niedrig, muss man abwägen, ob man das Produkt nicht lieber kaufen soll und damit Zeit für andere Tätigkeiten gewinnt.
Im Beispiel Birnen sterilisieren liegt der Deckungsbeitrag pro Stunde bei gut 63 und 22 Franken verglichen mit Produkten aus dem Globus und von Coop. Falls man keine eigenen Birnen hat und diese zukaufen muss, verringert sich der Deckungsbeitrag automatisch durch die höheren Kosten für das Rohprodukt.
Die Dokumente zur Berechnung finden Sie rechts als Download.