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Die ideale Liegebox

Kühe haben ein grosses Liegebedürfnis. Wird dieses Bedürfnis nicht ausgelebt, hat dies negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Milchleistung. Um dies zu vermeiden, gilt es Probleme bei den Liegeboxen anhand des Kuhverhaltens zu erkennen. In diesem Merkblatt werden verschiedenen Optimierungsmöglichkeiten vorgestellt, die dazu dienen solche Probleme zu beheben und vorzubeugen.

Die ideale Liegebox

Kühe haben ein ausgeprägtes Liegebedürfnis und sollten 12 bis 13 Stunden am Tag im Liegen verbringen. Das Liegen fördert die Durchblutung im Euter, sowie das Wiederkäuen. Unglücklicherweise kann es trotz genügender Liegeboxen vorkommen, dass Kühe nicht genug liegen, weil sie gewisse Boxen meiden. Sind manche Liegeboxen für Kühe unattraktiv, kann dies dieselben Auswirkungen haben, wie wenn das Verhältnis zwischen Kuhzahl und Liegebox 1:1.5 wäre. Dies verkürzt die Liegezeit um fast 2h/ Tag. 

Probleme erkennen

Liegt eine Kuh zu wenig, führt das zu Stress, der einen Abfall in der Milchleistung und gesundheitliche Probleme, wie z.B. Mastitis und Lahmheiten, hervorruft. Folgende Verhaltensweisen können dem Landwirt anzeigen, ob die Liegeboxen im Stall suboptimal sind:

Stehen in der Liegebox: Beim Betreten der Liegebox prüft eine Kuh den Untergrund und legt sich dann rasch hin. Bleiben Kühe vermehrt länger in der Box stehen, deutet das auf Klauenprobleme (zu rauer Boden, Lahmheit), Probleme im Gruppengefüge (Furcht vor dominanten Tieren) oder eine unpassende Liegeboxen hin

Nur mit Vorderbeinen in Boxe stehen: Anzeichen für ein zu restriktiv eingestelltes Nackenseil. Die Kuh hat Mühe sich ganz in die Boxe zu stellen.

Diagonales Stehen oder Liegen: Liegeboxe ist zu eng für die Kuh und/oder Nackenseil/-rohr bietet nicht genügend Platz für den Kopfschwung. 

Hautverletzungen an den Sprunggelenken: Boxe ist zu eng, die Position der Liegeboxen-Bügel ist nicht passend oder Untergrund ist zu hart oder feucht.

Viel Mist: Boxendimensionen sind zu gross (zu lang, zu breit). Kühe stehen länger und koten in die Box. Erhöht die Gefahr für Mastitis!

Optimierungsmöglichkeiten

Verschiedene Aspekte machen eine gute Liegeboxe aus und können bei Problemen berücksichtig werden.

Design der Liegebox

  • Grösse und Breite: die Liegebox sollte gross und breit genug sein, um ein reibungsloses Abliegen und Aufstehen zu ermöglichen. Die Masse nach TSchG und TSchV sind in Tabelle 1 aufgeführt.
  • Genug Platz für Kopfschwung: Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Kopfschwung nicht beeinträchtigt wird. Die Boxenlänge bei gegenständigen Boxen muss nach TSchG und TSchV mind.2.20 m betragen.
  • Flexible Liegeboxen-Bügel: Kühe stossen sich 100-150 Mal pro Tag an den Bügeln. Sind diese flexibel, sind die Stösse weniger schmerzhaft.
  • Positionierung der Liegeboxen-Bügel: Kühe führen auf zwei Höhen maximale Hüftbewegungen (je nach Kuh zwischen 90-135cm und noch einmal zwischen 10-50 cm) beim Abliegen aus. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Bügel sich nicht auf der Höhe der maximalen Bewegung befinden.

 

Position im Stall und Stallklima

  • Sichtnähe zu anderen Kühen: Kühe wollen in der Nähe von Artgenossen liegen, d.h. Liegeboxen in der Nähe des Futters werden bevorzugt. Gemeinsames Liegen ist ein Indiz, dass sich Kühe wohl fühlen.
  • Einfache Wege: Liegeboxen, die schwer zu erreichen sind (Hindernisse im Weg, an dominanten Tieren vorbei) werden gemieden.
  • Wärmeanstauung vermeiden: Bei hohen Temperaturen und viel Luftfeuchtigkeit liegen Kühe bis zu 3h pro Tag weniger. Bei hohen Temperaturen für Kühlung sorgen.
  • Liegeboxen beschatten: Kühe meiden direkte Sonneneinstrahlung.
  • Luftzug dem Klima anpassen: Luftzug wird bei Wärme bevorzugt und bei Kälte gemieden. Liegeboxen im Sommer mehr belüften und im Winter vor Luftzug schützen

Einstreu

  • Qualität: trocken und sauber
  • Tiefe: genug Einstreu sorgt für ein komfortables und längeres Liegen. Die Einstreu darf bei Tiefboxen max. 10 cm unter dem oberen Ende der Streuschwelle sein.
  • Tägliche Pflege: die Sauberkeit der Einstreu ist prioritär.
  • Wärmeleitfähigkeit berücksichtigen: je nach Wetter können sich gewisse Materialien stark erhitzen, was dazu führt, dass die Kühe sich nicht mehr hinlegen. Organische Materialien sind zu bevorzugen.