Der Japankäfer
Der Japankäfer
Das Problem
Der Japankäfer hat Hunger. Grossen Hunger. Und das auf rund 300 unterschiedliche Pflanzen, darunter auch Äpfel, Reben und Rosen. Dabei verursacht vor allem der Käfer grosse Frassschäden. Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück. Da die Pflanze so nicht mehr in der Lage ist Fotosynthese zu betreiben und somit zu atmen, wird sie stark geschwächt oder stirbt sogar ab.
Ursprünglich kommt der Japankäfer, wie der Name schon sagt, aus dem asiatischen Raum. Mit dem zunehmenden Pflanzenhandel ist er auf Umwegen auch bei uns gelandet. Bei uns fehlen die natürlichen Feinde, die den Käfer in Schach halten könnten, weshalb er sich hier massenhaft verbreitet. Gerade weil er einen so grossen Schaden anrichtet ist er in der Schweiz und der EU als Quarantäneschädling gelistet. Das bedeutet, dass ein Fund möglichst schnell gemeldet und bekämpft werden muss.
Die Erkennungsmerkmale
In der Schweiz gibt es zahlreiche einheimsche Käfer, wie etwa der Rosenkäfer, der Gartenlaubkäfer sowie der Mai- und Junikäfer, die mit dem Japankäfer verwechselt werden könnten. Dabei trifft vor allem ein Merkmal ausschliesslich auf den Japankäfer zu. Die fünf weissen Haarbüschel, die der Käfer rechts und links an den Seiten trägt. Der Halsschild des Japankäfers schimmert auffällig grün, die Flügeldecken sind braun gefärbt.
Folgende Dokumente bieten zusätzliche Informationen für die Unterscheidung der einzelnen Käferarten:
- Der Japankäfer – Popillia japonica, Merkblatt der Agroscope
- Käfer und Engerlinge: Unterscheidungsmerkmale und Bekämpfungsstrategien, Merkblatt von Andermatt Biocontrol
- Der Japankäfer, ein Merkblatt des Kantons Tessin
Falls Sie nicht sicher sind, ob es sich bei einem Exemplar um den Japankäfer handelt, können Sie gerne die Fachstelle Pflanzenschutz unter der Nummer 058 105 99 03 oder der E-Mail: fiona.eyer@strickhof.ch kontaktieren. Für eine Identifizierung ist es sehr hilfreich, wenn möglichst scharfe Bilder des Käfers eingeschickt werden können.
Die Überwachung
Da es sich beim Japankäfer um einen Quarantäneschädling handelt, wird er schweizweit von den kantonalen Pflanzenschutz Fachstellen überwacht. Die Fallenstandorte sind so gewählt, dass sie möglichst regelmässig über die Schweiz verteilt sind. Ausserdem werden Sie vorzugsweise in der Nähe von z.B. Autobahnraststätten aufgestellt, da man vermutet, dass die Käfer als blinde Passagiere aus dem Tessin oder den Italienferien mitgenommen werden könnten. Die Überwachung selbst geschieht mit Hilfe sogenannter Pheromonfallen. Die Fallen enthalten einen Duftstoff, der die erwachsenen Käfer anzieht und sprichwörtlich in die Falle lockt. Im Kanton Tessin, wo bereits Käfer gefunden wurden, dient die Falle der Populationsüberwachung. In der restlichen Schweiz, in der die Japankäfer noch nicht aufgetreten sind, dienen Fallen dazu einen Erstbefall möglichst früh zu erkennen, damit anschliessend sofort Bekämpfungsmassnahmen eingeleitet werden können.
Die Bekämpfung
In der Schweiz stehen keine Pflanzenschutzmittel für die Bekämpfung des Japankäfers zur Verfügung. Dies macht auch gar keinen grossen Sinn, da der Japankäfer rund zwei Jahre seines Lebens im Boden verbringt, wo die Mittel keine Wirkung zeigen würden. Im Moment stehen einzig Pilzsporen für die Bekämpfung der Larven zur Verfügung, wobei der Erfolg noch durchzogen ist. Weitere Informationen können im Video des SRF Pilz als Insektizid - die Beste Waffe gegen den Japankäfer sowie im Artikel des Beobachters Mit Schutzmontur und Pilz gegen einen Käfer gefunden werden.