Beruhigt in die Sommerpause
Aktuelle Situation
Die Rüben präsentieren sich nach wie vor sehr schön, kräftig, laubreich und mit einem bereits ordentlich grossen Rübenkörper. Vielversprechende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte. Die ersten Blattflecken wurden Ende Juni / Anfangs Juli gefunden. Dies vorwiegend an Risikostandorten und direkten Nachbarsparzellen von letztjährigen Zuckerrüben. An den meisten Orten wurden die Flecken rund um den 12. Juli gefunden und anschliessend behandelt. Die Hitzetage in Kombination mit Gewitter fördern die Entwicklung der Sporen, so dass gegen Ende Woche wohl alle Parzellen, ausgeschlossen IP-Suisse, Bio und REB M4, behandelt wurden. Nun gilt es die Situation weiter zu beobachten und nach 3-4 Wochen die Behandlungen zu wiederholen. Bei den toleranteren Sorten wie Escadia KWS, Novalina KWS oder Smart Belamia kann wohl bis zu 4-(5) Wochen zugewartet werden. Bei der Sorte Escadia KWS kann getrost auch nur eine Behandlung vorgenommen werden. Die Sorten- und Streifenversuche der Fachstelle haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sich diese Sorte als extrem robust zeigt und mit ihrer CR+ Genetik auch ohne Behandlung bis zur Ernte grün bleibt.
An einigen Orten sind noch Schosser zu finden, diese müssen schleunigst gezogen und noch im Feld in Abfallsäcken entsorgt werden. Schosser dürfen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Feld liegen gelassen werden. Die Gefahr einer Versamung ist zu gross. Dies gilt vor allem für Conviso Smart Rüben (Smart Belamia, Smart Manja, Smart Arosa). Denn diese Zuckerrübensorten sind gegen alle B-Mittel resistent, was dazu führt, dass allfällige Wildrüben nur eingeschränkt bekämpft werden können und über die ganze Fruchtfolge zu Problemen führen kann.
Arbeit auf den Stoppeln
Da Getreide die häufigste Vorkultur vor Zuckerrüben ist, gilt es nun hier die ersten wichtigen Schritte für eine erfolgreiche Rübensaison 2023 zu starten. Achten Sie darauf, bereits jetzt bei der Bodenbearbeitung keine Fehler zu machen. Die Grunddüngung (mineralisch oder organisch) kann bereits vor der Gründüngung ausgebracht werden. Als struktur- und ertragssteigernde Massnahme eignet es sich, eine Kalkung vorzunehmen. Liegt der pH um 7, reicht eine Erhaltungskalkung mit Ricokalk von 5-10t/ha. Liegt der pH deutlich unter dem Richtwert von pH 7 kann die doppelte Menge an Ricokalk ausgebracht werden. Achten Sie darauf, die Gründüngung nicht zu früh auszusäen, ansonsten entsteht sehr viel Blattmasse die im Extremfall bereits im Herbst gemulcht werden muss. Aus diversen Gründen empfehlen wir als Gründüngung keine Gräser, Buchweizen, Phacelia-Reinsaaten oder Ölrettich-Spätsaaten. Zudem soll Gelbsenf nicht vor Ende August gesät werden. All diejenigen, welche beabsichtigen REB Programme zu berücksichtigen, sollten beachten, dass nicht mehr als 1.5l/ha rein Glyphosat ausgebracht werden darf.
Für diejenigen unter Ihnen, welche die Rübenanbaufläche für das Jahr 2023 gerne ausdehnen möchten, wieder einsteigen möchten oder gar neu mit Zuckerrüben anfangen möchten, können dies der Fabrik gerne melden. Sie freut sich über Ihre Nachricht (Zuckerrübenfabrik Frauenfeld 052 724 74 00). Die Aussichten und Lukrativität der Zuckerrüben steigt weiter. Neben einem wohl höheren Grundpreis bietet die Zuckerrübe vor allem viele agronomische Vorteile.