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Welchen Einfluss hat ein Kompoststall auf die Tiergesundheit? Dieser Frage gingen Joel Wenger, Katja Maurer, Elias Rindlisbacher und Micha Zaugg nach. >

Berufsmaturitätsarbeit: Klauengesundheit im Kompoststall

Vier BMS-Lernende haben in ihrer Maturitätsarbeit untersucht, wie sich die Haltung von Rindern in Kompostställen auf die Gesundheit und das Verhalten der Tiere auswirkt.

In ihrer 30-seitigen Maturitätsarbeit gehen die vier Lernenden Katja Maurer, Elias Rindlisbacher, Joel Wenger und Micha Zaugg den Fragen nach, wie sich die Haltung von Rindern in Kompostställen auf die Klauengesundheit und die körperliche Verfassung der Tiere auswirkt und ob das Haltungssystem auch auf ihr Verhalten einen Einfluss hat.

Tragfähigere Klauen

Die Lernenden konnten durch Interviews mit Landwirten und einer Tierärztin sowie mittels Fachliteratur nachweisen, dass die Klauen von Rindern in Kompostställen deutlich gesünder sind, als bei Rindern, die in konventionellen Laufställen mit Liegeboxen gehalten werden. Diese Erkenntnis ist wie folgt zu begründen: Die Tiere bewegen sich mehrheitlich auf dem Kompost und stehen weniger in Kot und Harn. Dadurch wird das Risiko einer Ansteckung mit Erregern verringert und so kann sich beispielsweise Mortellaro weniger schnell verbreiten. Aufgrund des weichen Komposts erleiden die Tiere weniger Verletzungen an den Klauen durch Fremdkörper. Durch den trockenen Kompost sind die Klauen härter und tragfähiger, was sie allgemein weniger anfällig für Verletzungen macht. Weil sich der Kompost der Klaue beim Gehen anpasst, entstehen weniger Fehlbelastungen, die zu Sohlenblutungen und schliesslich zu Sohlengeschwüren führen können. Beim Liegen passt sich der weiche Untergrund dem Tierkörper an, womit auch die Klauen besser entlastet werden.

Natürliches Herdeverhalten

Zu der körperlichen Verfassung der Tiere konnten die vier Lernenden von einem interviewten Landwirt erfahren, dass seine Kühe durch den Kompoststall muskulöser und dadurch robuster geworden sind, weil es für die Tiere anstrengender ist, sich im Kompost zu bewegen als beispielsweise auf Gussasphalt. Die stärkeren Muskeln bieten ihnen mehr Schutz bei Stürzen und erleichtern ihnen das Aufstehen. Zudem fällt im Kompoststall das Problem mit Liegeboxenbügeln und dem Nackenrohr weg, was bei grossen Rindern zu Schürfungen und Prellungen an der Wirbelsäule führen kann. Die interviewten Tierhalter erachten das Verhalten der Tiere in einem Kompoststall als sehr ruhig. Dies kann daran liegen, dass sich die Herde ähnlich wie in der Wildnis verhalten und gruppieren kann und die Tiere nicht gezwungen sind, sich in die Liegeboxen einzureihen. Auch die Brunstsymptome werden deutlicher gezeigt, was am griffigen und weichen Boden liegt.

Die Lernenden bezeichnen den Kompoststall als eine für das Tierwohl sehr geeignete Haltungsform. Eine nicht zu unterschätzende Hürde sei jedoch der Bezug von Einstreumaterial, weil es zu Lieferengpässen von Sägemehl kommen könne.

 

Zusammenfassung: Ursina Berger

 

Welchen Einfluss hat ein Kompoststall auf die Tiergesundheit? Dieser Frage gingen Joel Wenger, Katja Maurer, Elias Rindlisbacher und Micha Zaugg nach.
Welchen Einfluss hat ein Kompoststall auf die Tiergesundheit? Dieser Frage gingen Joel Wenger, Katja Maurer, Elias Rindlisbacher und Micha Zaugg nach.