Auf zur Zuckerrübensaat
Zuckerrübensaat
In jeder ersten Schönwetterperiode drängt es alle zu den ersten Feldarbeiten. Die Zuckerrüben müssen dabei allerdings nicht überforciert werden. Obwohl eine möglichst lange Vegetation angestrebt wird – eine zur frühen Saat unter schlechten Bedingungen kann das Ertragspotential schon früh einschränken. Das Ziel muss eine möglichst rasche Jugendentwicklung sein. So dass die Zuckerrüben die heikle Phase rasch überwinden können. Die Saatgutbeizung Force wirkt maximal 2-3 Wochen und schützt die Zuckerrüben anschliessend nicht mehr gegen unterirdische Schädlinge. Aus diesem Grund müssen die Zuckerrüben früh in tiefe Bodenschichten vordringen und somit entsprechend Wachstumsfortschritte machen können. Das wird nur erreicht, wenn das Saatgut in ein abgetrocknetes, gut rückverfestigtes und warmes Saatbeet abgelegt werden kann. Zudem hilft eine rasche Jugendentwicklung auch den Erdfloh besser zu überstehen und auf eine Insektizidbehandlung zu verzichten. Sobald die Zuckerrübe das 2-4 Blattstadium erreicht hat, richtet der Erdfloh keinen messbaren Schaden mehr an. Aus diesen Gründen empfehlen wir auf Saaten vor anfangs März zu verzichten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass ein lückiger und unregelmässiger Feldaufgang viel mehr mit Fehlern in der Bodenbearbeitung und der Saat zu tun hat als mit der Saatgutqualität. Denn auch dieses Jahr hat die Vielzahl an Keimtests gezeigt, dass überlagertes Saatgut, welches korrekt gelagert wurde, bedenkenlos eingesetzt werden kann. Es empfiehlt sich dennoch, das überlagerte unter das neue Saatgut zu mischen.
Saatbeetbereitung
Die vergangenen Tage haben den Oberboden sehr gut abtrocknen lassen, leider geht dieser Prozess von oben nach unten, dort ist es aber teilweise noch mehr als ausreichend feucht, dass zeigen die Bodensonden (https://www.bodenfeuchte-ostschweiz.ch) deutlich. Daher ist es wichtig, dass Sie ihre Parzelle kontrollieren und diese erst befahren, wenn sie genügend abgetrocknet ist. Der Boden muss bei der Bearbeitung im ganzen Bearbeitungshorizont krümeln und es darf keine Schollen geben. Schäden am Boden, welche im Frühjahr bei der Bodenbearbeitung oder der Saat verursacht werden, können sich auf die ganze Vegetation negativ auswirken. Die Ablagetiefe des Saatgutes sollte nur bei einem grobscholligen Saatbeet nach Frühjahrspflug oder einer Aprilsaat tiefer als 3 cm sein. Insbesondere auf zu fein bearbeiteten Feldern oder zu Verschlämmung neigenden Böden, soll die Saat möglichst flach, in jedem Fall aber auf die rückverfestigte Bodenschicht gelegt werden. Die Aussaat soll aber keinesfalls direkt vor angekündigten ergiebigen Niederschlägen erfolgen.
Schädlinge
Wie in den letzten Jahren ist auch dieses Jahr wieder mit dem Erdfloh zu rechnen. Nach einem eher schwachen Befallsjahr 2021 dürfte es heuer wieder etwas mehr Druck geben. Die bisherigen winterlichen Voraussetzungen haben sicherlich nicht mitgeholfen den Erdfloh zu dezimieren. Ein heftiger Kälteeinbruch ist leider nach wie vor nicht in Sichtweite. Aus den letzten Jahren hat man die Erfahrung gesammelt, dass tendenziell zu früh gegen den Erdfloh gespritzt wurde. Zeigen Sie Geduld und warten Sie ab, bis die Bekämpfungsschwelle erreicht ist. Diese ist unverändert bei 50% befallenen Pflanzen im Keimblatt und bei 80% befallen Pflanzen im 2-4 Blattstadium der Zuckerrüben. Sehr entscheidend bei der Erdflohbekämpfung ist die Wettersituation. Ist mit einem Niederschlag in den nächsten Tagen zu rechnen, kann mit einer Bekämpfung zugewartet werden. Ist jedoch während den nächsten 7-10 Tagen mit trockenen Bedingungen zu rechnen, so empfiehlt es sich bei der Erreichung der Bekämpfungsschwelle eine Behandlung ins Auge zu fassen. Um dem gesellschaftlichen Druck gerecht zu werden, soll nur dann behandelt werden, wenn es wirklich nötig ist. Der Erdfloh verursacht nie einen Totalschaden und die Zuckerrüben werden nur bei gleichzeitigem Ausbringen von Herbiziden etwas im Wachstum gehemmt. Das zeigt sich nur schon an den über 3000 Hektaren IP Suisse Zuckerrüben, welche keine Insektizide einsetzen dürfen. Auch mit der Wahl von Conviso Smart, treten Herbizidschäden nach einem Erdflohbefall praktisch nicht mehr in Erscheinung oder verwachsen rasch von selber wieder. Lösen Sie das Problem agronomisch/pflanzenbaulich und stellen Sie den Zuckerrüben bestmögliche Voraussetzungen für eine rasche Jugendentwicklung zur Verfügung.
Düngung
Die Zuckerrüben können moderat gedüngt werden und müssen je nach Bodenversorgung (Kontrolle Bodenanalyse) nicht bis an die bewilligte Düngungsnorm gedüngt werden. Im Normalfall reichen ungefähr 80 Einheiten Stickstoff. Betriebe welche Hofdünger einsetzen, können eine Startgabe von 20-50 Einheiten Stickstoff aus dem Sack machen. Auf viehlosen Betrieben ohne jegliche Hofdüngergaben folgt danach noch eine Kopfgabe von 40-80 Einheiten Stickstoff. Auf unserer Homepage www.zuckerruebe.ch finden Sie unter Stickstoffdüngung das Berechnungstool LIZ NPro, sowie das einfache, bewährte N-Berechnungsblatt. Für die restlichen Elemente genügt es, das zu düngen, was mit den Rüben in die Fabrik weggeführt wird (60 kg P2O5 – 180 K2O – 40 MgO).