Alpsaison neigt sich dem Ende zu
Letzte Woche wurden auf Alp Weissenstein bei Preda GR die Schafe zusammengetrieben und wieder zurück ins Tal zu ihren Besitzern gebracht. Wasser war den ganzen Sommer genügend vorhanden. Die hohen Temperaturen im Juli haben das Graswachstum jedoch eingeschränkt. Deshalb musste ein Drittel der Rinder bereits Ende August ins Unterland transportiert werden. Die Verluste bei den Schafen beträgt 2,45 Prozent, was einem sehr guten Wert entspricht. Erfreulicherweise wurde kein Wolf gesichtet und es wurden keine Schafe gerissen; dies bereits das zweite Jahr in Folge.
Gegen 700 Tiere
«Wir sind sehr stolz auf unser Alpteam, das grosse Arbeit geleistet hat», sagt Christoph Jenni, Leiter Tierhaltung des Strickhof Ausbildungs- und Versuchsbetriebs (A- und V-Betrieb). Das Alpteam besteht aus drei Hirt/innen und einer Hauswirtschaftsmitarbeiterin. Das Finden von geeignetem Alppersonal sei nach wie vor eine grosse Herausforderung. Insgesamt wurden diesen Sommer 144 Stück Rindvieh, 508 Schafe sowie 14 Pferde gealpt. Die Tiere gehören teils dem Strickhof, teils der Universität Zürich sowie privaten Tierhalterinnen und Tierhaltern.
Diverse Versuche
Auf Alp Weissenstein wurden auch in diesem Sommer diverse Versuche durchgeführt. Beispielsweise wurde der Herdenschutz mit einer Hirtin ohne Schutzhunde erprobt. Die Tiere wurden jede Nacht mit einem Elektrozaun eingezäunt. Ein weiterer Versuch soll zeigen, ob die Bewaldung mit Hilfe von Schafen zurückgedrängt werden kann. Die Schafe werden nachts in Gebiete mit Zwergsträuchern (z.B. Wachholder) eingezäunt. Ziel ist, dass diese Weideflächen innert weniger Jahre zurückgewonnen werden können. Bei einem Pflanzenbauversuch soll herausgefunden werden, welche Pflanzen sich auf 2000 Meter über Meer durchsetzen. Mit diesen Erkenntnissen sollen Saatmischungen und Pflanzenbestände für Hochbegrünungen in Renaturierungsprojekten langlebiger zusammengesetzt werden können.
Alpbetrieb
Seit 1967 besitzt die ETH Zürich unterhalb des Albulapasses den Betrieb Alp Weissenstein mit Sömmerungsmöglichkeiten für Milchkühe, Mutterkühe, Jungvieh, Schafe und Pferde. Anfang 2017 übertrug die ETH Zürich die Bewirtschaftung der Alp Weissenstein im Rahmen der Kooperation AgroVet-Strickhof an den Strickhof A- und V-Betrieb.